Schulklasse in der JBBC
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Ukraine-Krieg

Deutschkurse für jüdische Geflüchtete

Damit geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer am österreichischen Arbeitsmarkt eine Chance haben, brauchen sie Deutschkenntnisse. Der Österreichische Integrationsfonds finanziert deshalb Deutschkurse – etwa für jüdische Geflüchtete aus der Ukraine.

„Mein Name ist…“. Schon nach wenigen Stunden in der Deutschklasse des Jüdischen Beruflichen Bildungszentrums in Wien (JBBZ) beherrschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Ukraine die ersten Phrasen. Der Lernfortschritt sei enorm, sagt die pädagogische Leiterin Rebecca Janker: „Das ist uns auch aufgefallen, dass die Leute, die hier sind, wirklich sehr schnell Fortschritte machen mit der deutschen Sprache.“

Das JBBZ bemühte sich darum, jüdischen geflüchteten Menschen mit Sprachkursen eine Starthilfe in Österreich geben zu können. „Wir wissen nicht, wie lange und wie viele von ihnen bleiben werden, aber Fakt ist, dass Deutsch in Österreich gesprochen werden muss. Dementsprechend haben wir sofort reagiert“, so JBBZ-Vorsitzender Jonny Dawaraschwili.

Erstmals Kontakt mit deutscher Sprache

Die Ursprünge des Bildungszentrums gehen auf die 1980er-Jahre zurück. Damals seien viele Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion ausgewandert. Im JBBZ half man ihnen. Und diese Hilfe gibt es jetzt für Geflüchtete aus der Ukraine. „Dieses Haus ist ein jüdisches Haus. Das heißt, die Kernzielgruppe sind jüdische Menschen. Aber wir haben auch Menschen im Haus, die eine andere Konfession haben“, so JBBZ-Geschäftsführer Markus Meyer.

Die meisten der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer kommen in Wien das erste Mal mit der deutschen Sprache in Kontakt. Man fängt in den Kursen also ganz an der Basis an. Janker: „Wir haben auch die Bildungshintergründe der Menschen erhoben, die zum Großteil sehr hoch sind. Es sind sehr viele Personen mit Universitätsabschlüssen und höheren Berufsausbildungen bei uns. Man merkt einfach, dass die Lust zu lernen sehr groß ist“.

Kosten übernimmt Integrationsfonds

75 Personen werden im Bildungszentrum in den nächsten Monaten unterrichtet. Die Kosten für die Deutschkurse übernimmt der Österreichische Integrationsfonds.