Residenz Josefstadt
ORF
ORF
Soziales

Privates Seniorenheim löst Pflegestation auf

Die private Seniorenresidenz Josefstadt sorgt für Aufregung, weil sie die Pflegestation auflöst. Die dort betreuten Patientinnen und Patienten wurden gekündigt, wie der „Falter“ zuerst berichtete.

Die Seniorenresidenz Josefstadt schließt mit Ende Juli ihre 24-Stunden-Pflegeabteilung. Neun Pflegebedürftige liegen auf der Station mit insgesamt zehn Zimmern. Bei zwei Betroffenen haben sich bereits Angehörige an die Patientenanwältin Sigrid Pilz gewandt. „Das alles spricht dafür, dass man die Betreuung im hohen Alter auf eine gemeinnützige Weise organisiert und nicht privaten Anbietern überlässt.“

Sechs haben neue Unterkunft

Die Betreibergesellschaft, die Residenz Josefstadt GmbH, erklärte gegenüber „Wien heute“, dass sie sich mit 31. Juli zurückziehe. „Zurzeit führen die Eigentümer der Immobilie konkrete Gespräche und Verhandlungen mit potenziellen neuen Betreibern, die die Residenz ab Sommer weiter führen.“ Die mobile Pflege im Haus bleibe auf jeden Fall bestehen.

Residenz Josefstadt
ORF
Das Pensionistenheim in der Josefstadt sucht einen neuen Betreiber

Die Kündigung der Bewohnerinnen und Bewohner sei laut Betreibern unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtslage erfolgt. In Absprache mit den Pflegebedürftigen bzw. mit deren Angehörigen werden aktuell alternative Lösungen gesucht. Für sechs Bewohnerinnen und Bewohner gebe es auch schon neue Pflegeplätze.

Angeblich wirtschaftliche Hintergründe

Laut Pilz erfolgt die Schließung vor wirtschaftlichen Hintergründen. „Unseren Informationen zufolge ist es so, dass die Pflegestation nicht wirtschaftlich geführt werden konnte. Und damit kündigt man das Versprechen auf, dass dieser Service dort geleistet wird.“ Laut Recherchen des „Falter“ schreibt die österreichische Betreibergesellschaft große Verluste, zuletzt etwa elf Millionen Euro. Die Eigentümer der Gesellschaft hätten sich aber eigentlich verpflichtet, „die Finanzierung der Gesellschaft zu sichern“.

Pflegestation in Seniorenheim wird geschlossen

In einem Seniorenheim in der Josefstadt wird die Pflegestation aufgelöst. Die Bestürzung ist groß.

Die sechs Personen, die bereits einen neuen Pflegeplatz gefunden haben, sind wieder in einer privaten Einrichtung untergekommen. Den übrigen drei wurde die Unterstützung des Fonds Soziales Wien (FSW) angeboten. Bislang gab es aber noch keine Kontaktaufnahme. Grundsätzlich gibt es in Wien 18.000 geförderte Plätze in Wohn- und Pflegeeinrichtungen. 3.300 davon haben eine ärztliche Versorgung rund um die Uhr.