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ORF.at/Georg Hummer
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wirtschaft

Ukraine-Flüchtlinge lindern Personalnot

Aus der Ukraine vertriebene Menschen sollen möglichst rasch in den heimischen Arbeitsmarkt integriert werden. In Wien haben sich bisher 900 beim AMS gemeldet, 300 fanden selbstständig Arbeit.

Es gibt eine Vielzahl an Bereichen, in denen Menschen aus der Ukraine arbeiten können: Gastronomie, Pädagogik, Handel, Land- und Gartenberufe. Einige haben auch im IT-Bereich der ÖBB ihren Platz gefunden. Erste Zahlen aus Wien zeigen, dass diese Menschen den Mangel an Fachkräften in vielen Bereichen lindern können.

So wird zum Beispiel in Gesundheitseinrichtungen, Wirtshäusern und Schulen händeringend Personal gesucht. 900 Ukrainerinnen und Ukrainer hätten sich bisher in Wien beim AMS gemeldet, 300 bereits selbstständig eine Arbeit gefunden, sagte AMS-Wien-Geschäftsführerin Petra Draxl: „Es gibt einen hohen Bedarf, Ukrainerinnen bald in den Arbeitsmarkt zu integrieren, weil es den Bedarf auch gibt. Wenn ich mir die Beschäftigungs-Bewilligungen über ganz Österreich anschaue, dann sehe ich: Ja, der Wunsch der Branchen erfüllt sich.“

Frauen und Kinder würden demnach die überwiegende Mehrheit an aus der Ukraine vertriebenen Menschen bilden. Das Thema Kinderbetreuung ist entsprechend wichtig bei der Jobsuche, ebenso wie Deutschkenntnisse. Da bietet das AMS bald branchenspezifische Sprach-Kurse an.

Knapp 2.000 Beschäftigungsbewilligungen

Österreichweit haben bereits mehr als 1.700 Vertriebene aus der Ukraine Jobs gefunden und dürfen bereits arbeiten. Derzeit sind 1.952 Beschäftigungsbewilligungen von ukrainischen Flüchtlingen beantragt worden, davon sind 1.707 bereits aufrecht, hieß es vom Arbeitsmarktservice (AMS) auf APA-Anfrage. Viele hätten Jobs in der Gastronomie, der Hotellerie, in Land- und Gartenberufen sowie dem Handel gefunden.

Stand Donnerstag waren laut Innenministerium mehr als 64.000 Menschen aus der Ukraine in Österreich registriert. Um in Österreich arbeiten zu gehen, benötigen ukrainische Flüchtlinge eine blaue Aufenthaltskarte für Vertriebene und eine Beschäftigungsbewilligung. Zuständig für die Aufenthaltskarte ist das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl. Die Beschäftigungsbewilligungen werden vom AMS innerhalb weniger Tage ausgestellt. Ukrainische Flüchtlinge erhalten wegen des Kriegs temporär vollen Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt.

Unternehmen bieten Jobs an

Zahlreiche heimische Unternehmen bieten Jobs für ukrainische Flüchtlinge an. Bei der AMS-Jobplattform „alle jobs“ richten sich über 3.000 Stellenangebote auch explizit an geflüchtete Personen aus der Ukraine. Über die vor einem Monat von karriere.at und Partnern gestartete Jobplattform ukrainejobs.at wurden bisher mehr als 800 Bewerbungen versendet.

Bei den ÖBB arbeiten auch schon einige aus der Ukraine Vertriebene. Das sei vor allem im IT-Bereich der Fall, sagte Bahnchef Andreas Matthä am Freitag. „Wir haben spezielle Job-Angebote für Menschen, die hier Halt suchen“, so Matthä.