Fahrräder und Roller
APA/LPD Wien
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Chronik

Pfandleihe Umschlagplatz für gestohlene Bikes

Die Polizei hat in Margareten ein Pfandleihgeschäft als Umschlagplatz für gestohlene Fahrräder und E-Scooter ausfindig gemacht. Einvernahmen von Beschuldigten aus dem Suchtgiftmilieu hatten die Polizei auf die Spur geführt.

Bei den Einvernahmen sei erzählt worden, dass in einem Geschäft im fünften Bezirk Diebesgut angekauft werde, hieß es am Mittwoch in einer Polizeiaussendung. Meist hätten die Personen die gestohlenen Zweiräder an den Geschäftsinhaber verkauft, um ihre Sucht zu finanzieren.

Der Modus Operandi der Betreiber des Geschäfts, des 56-jährigen Inhabers und seines 47-jährigen Bruders als Geschäftsführer: Der Inhaber habe von Suchtkranken Fahrräder und E-Scooter angekauft beziehungsweise zum Teil auch Suchtkranke angewiesen, bestimmte Bikes für ihn zu stehlen. Dafür seien sie von ihm auch bezahlt worden. Der Vorfallszeitraum erstreckt sich von Jänner 2021 bis April diesen Jahres.

Verdächtige Ankaufslisten

Gestützt wurde der Verdacht, da Beamtinnen und Beamten im Zuge der Ermittlungen ein Missverhältnis zwischen den Ankaufslisten, die vom Geschäftsführer über sämtliche angekaufte Gegenstände geführt und an den 56-Jährigen übermittelt wurden, und den Angaben der vernommenen Personen festgestellt hätten.

Verschiedene Elektrogeräte, Fahrradsättel und anderes auf einem Haufen
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Bei Hausdurchsuchungen wurde weiteres Diebesgut sichergestellt

So habe ein Beschuldigter gegenüber den Beamten angegeben, nach einem Einbruchsdiebstahl mindestens 30 Fahrräder und drei E-Scooter an den 56-Jährigen verkauft zu haben. Auf der Ankaufsliste seien jedoch nur zwei Fahrräder erfasst gewesen, so die Polizei.

Elektrogeräte und Bargeld

Die Staatsanwaltschaft Wien ordnete die Vernehmung des 56-Jährigen und seines 47-jährigen Bruders an. Gemeinsam mit der Steuerfahndung Wien und der Bereitschaftseinheit kam es zu zu Hausdurchsuchungen in der Brigittenau und der Donaustadt. Die Beamtinnen und Beamten wurden fündig: Sie stellten zur Fahndung ausgeschriebenes Diebesgut – neben Zweirädern auch Elektrogeräte und „mehrere zehntausend Euro“ – sicher, so Polizeisprecherin Irina Steirer.

Sowohl der 56-Jährige als auch sein Bruder zeigten sich bei der Einvernahme nicht geständig. Laut Steirer wurden sie auf freiem Fuß angezeigt.