Krainer Steinschafe auf der Donauinsel
APA/Helmut Fohringer
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Lifestyle

Wirbel um Mähschafe auf Donauinsel

Mitte Mai sollen wieder die Inselschafe die Mähsaison auf der Donauinsel beginnen: Heuer gab es wegen einer Neuausschreibung allerdings Aufregung im Vorfeld. Denn der bisherige Verein ist mit seinen Schafen nicht mehr zum Zug gekommen.

Insgesamt waren im Vorjahr rund 70 Krainer Steinschafe im Einsatz. Sie gehören dem Projekt „WUK bio.schafe“, bei dem langzeitarbeitslose Menschen wieder Fuß fassen und Arbeit finden können. Doch nach drei Jahren hat die Stadt das Projekt Anfang des Jahres neu ausgeschrieben und neu vergeben.

Donauinsel-Schafe ohne Job

Die Mähschafe auf der Donauinsel sind zu teuer geworden. Sie haben eine Ausschreibung verloren, jetzt verlieren die mehr als 50 Schafe und ihre Betreuer ihren Job.

„Und da gewinnt halt der Bestbieter, und leider muss man sagen, ist es nicht mehr der bisherige, sondern es ist ein anderer, das tut uns auch leid, weil es war wirklich eine gute Zusammenarbeit“, sagte Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45) gegenüber „Wien heute“.

Schafe des Projekts „WUK bio.schafe“
ORF
Die WUK-Schafe kehren nicht mehr auf die Donauinsel zurück

Schafe aus Niederösterreich kommen

Wer den Zuschlag bekommen hat, ist noch unklar, weil es noch ein Stillhalteabkommen gibt. Dem Vernehmen nach ist aber ein Landwirtschaftsbetrieb aus dem Bezirk Amstetten in Niederösterreich zum Zug gekommen. Beim „WUK bio.schafe“-Team sorgte die Nachricht von der verlorenen Ausschreibung für Verzweiflung.

Von unseren insgesamt 240 Schafen müssen wir rund 100 hergeben, sagte Ursula Königer von der Betriebsleitung. Und auch 1,5 Vollzeitstellen seien nun ohne den Auftrag der Stadt in Gefahr.

Schafe als „Rasenmäher“ zu mieten

Kritik kommt vor allem an der Art der Ausschreibung. „Gerade in der heutigen Zeit und in der heutigen Situation, dass man weder die Regionalität noch unsere Biozertifizierung in Betracht gezogen hat und auch nicht den sozialen Aspekt, ja das bricht jetzt irgendwie weg, das ist irgendwie, wie wenn man uns ein Bein abgeschnitten hätte“, sagte Peter Raicher, Sozialarbeiter des Projekts. Das Rennen mache eben fast immer der Billigstbieter.

„Das sind die rechtlichen Vorgaben, wir müssen das so machen, und der Neue, wir haben uns den angeschaut, der ist auch ein toller Betrieb, sehr ökologisch, und wir erwarten mindestens auch eine so gute Weiterführung“, sagte Loew.

Weitergehen muss es auch mit den WUK-Bioschafen, sagte Königer. Der Verein sucht jetzt mit den Schafen und dem Sozialprojekt für Langzeitarbeitslose auf anderen Weiden eine neue Chance. Interessierte können außerdem Schafe zum Rasenmähen mieten und auch Schafpatenschaften übernehmen.

Donauinsel-Schafe Teil eines EU-Projekts

Die Schafbeweidung auf der Donauinsel wurde als Pilotprojekt der Fachabteilung Wiener Gewässer gestartet und ist Teil des EU-Projekts „LIFE DICCA“. In diesem Projekt werden seit 2018 verschiedene Maßnahmen und Projekte entwickelt und durchgeführt, um die Donauinsel an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.