Kostenlose Binden und Tampons in „Roter Box“
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Gesundheit

Gratis Tampons und Binden: Hohe Nachfrage

Seit dem vergangenen Herbst gibt es das Wiener Pilotprojekt „Rote Box“: Dabei wurden im Bezirk Brigittenau kostenlos Monatshygieneartikel für armutsgefährdete Mädchen und Frauen zur Verfügung gestellt. Die Nachfrage war groß – nun wird eine Fortführung geprüft.

Von Oktober 2021 bis Ende Jänner 2022 wurden an vier Standorten in der Brigittenau kostenlose Tampons und Binden zur Verfügung gestellt – entnommen werden konnten diese nach Bedarf. Der Bezirk war nicht zufällig gewählt: Rund 20 Prozent der Frauen und Mädchen in der Brigittenau sind laut Stadt armutsgefährdet.

Über 170.000 Artikel ausgegeben

Die Nachfrage war deutlich größer als gedacht: Über die Boxen wurden insgesamt 80.604 Tampons und 94.960 Binden ausgegeben, dazu kamen tausende Kommentare in den Sozialen Medien sowie rund 12.000 Aufrufe der entsprechenden Website. Die Produkte wurden von einer großen Drogeriekette gespendet. Die Stadt prüft nun, ob und wie das Projekt „Rote Box“ fortgeführt werden kann.

Ziel des Projekts war es, das Thema Periode zu enttabuisieren und auf die monatlich anfallenden Kosten aufmerksam zu machen. „Menstruationsprodukte dürfen keine Frage des Geldes sein. Die Evaluierung hat gezeigt, dass wir jene Frauen erreichen, die diese Unterstützung brauchen“, so Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Rund 3.000 Euro Kosten für Periodenprodukte

Zusätzlich wurden Frauen und Mädchen, die die Projekthomepage besuchten, befragt. Bei den rund 700 Geringverdienerinnen unter ihnen gaben über 90 Prozent an, dass sie Periodenartikel im Handel zu teuer finden. Über 60 Prozent der Befragten, meinten, dass der Kauf von Tampons und Binden eine finanzielle Belastung für sie darstellt. Eine Frau gibt im Laufe ihres Lebens rund 3.000 Euro dafür aus.