Quasimodo turnt vor einer Glocke
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Kultur

„Glöckner von Notre Dame“ in Wien

Die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) haben am Dienstag ihr neues Musical präsentiert. Nach „Mary Poppins“ im Jahr 2014 setzt man mit „Der Glöckner von Notre Dame“ ab 8. Oktober bereits zum zweiten Mal auf ein Disney-Musical.

„Es ist eine hochemotionale Geschichte um Liebe, Sehnsucht und Leidenschaft“, so Musical-Intendant Christian Struppeck, die im Kern verhandle, „wie wir mit Menschen umgehen wollen, die anders sind“. Diese Facette rund um die Ausgrenzung des entstellten Quasimodo, der in Victor Hugos Roman aus dem Jahr 1831 im Glockenturm von Notre Dame sein Dasein fristet, begeistert auch den Cast.

Abla Alaoui (Esmeralda) und David Jakobs (Quasimodo)
APA/Roland Schlager
Abla Alaoui und David Jakobs übernehmen die Hauptrollen

Die Hauptrolle übernimmt David Jakobs, der den Part bereits in Deutschland übernommen hat und in Wien etwa als Luigi Lucheni in „Elisabeth“ auf der Bühne stand. Als Esmeralda steht ihm Abla Alaoui zur Seite, die derzeit in „Miss Saigon“ im Raimund Theater zu erleben ist.

Gesellschaftspolitisch relevanter Kern

Komplettiert wird die Riege der Hauptdarsteller mit Andreas Lichtenberger als Quasimodos Ziehvater, Erzdiakon Claude Frollo, Dominik Hees als Soldat Phoebus und Mathias Schlung als Clopin. Sie alle zeigten sich bei der Präsentation erfreut, (wieder) in Wien auf der Bühne stehen zu können und betonten den gesellschaftspolitisch relevanten Kern des Stoffs.

Struppeck, der bei der Uraufführung von „Der Glöckner von Notre Dame“ im Jahr 1999 im Cast vertreten war, lobte die „fast opernhafte Partitur“ des Werks, weshalb man für die zahlreichen Chor-Passagen eng mit dem Chorverband Österreich zusammenarbeite, der für die Auswahl jener 24 Sängerinnen und Sänger verantwortlich zeichnet, die den Cast auf der Bühne unterstützen werden.

Quasimodo und Esmeralda
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„Glöckner von Notre Dame“ ist die zweite Disney-Adaptierung an den VBW

Regie durch Sohn des Komponisten

Uraufgeführt wurde das Werk mit Musik von Oscar-Preisträger Alan Menken („Die Schöne und das Biest“, „Arielle“) im Jahr 1999, in der Wiener Fassung setzt man allerdings auf eine Neubearbeitung aus dem Jahr 2004, wie Struppeck erläuterte. Die Liedtexte stammen von Stephen Schwartz, die deutsche Übersetzung besorgte Michael Kunze („Mozart!“, „Rebecca“). Für die Regie zeichnet Scott Schwartz – der Sohn des Komponisten – verantwortlich.

Musical: „Der Glöckner von Notre Dame“

Im Stephansdom sind jetzt nämlich die Hauptdarsteller des neuen Musicals „Der Glöckner von Notre Dame“ präsentiert worden, das ab Herbst im Ronacher läuft.

„Der Glöckner von Notre Dame“ gehöre zu den meistbearbeiteten Stoffen der Literaturgeschichte, unterstrich Struppeck. Die Inszenierung durch Schwartz beschreibt er als „aufwendig, effekt- und kraftvoll“. Der Stoff sei „aktueller denn je und ein Bühnenerlebnis für Jung und Alt“. Der Kartenvorverkauf für das Musical „für die ganze Familie“ hat bereits begonnen.