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Missbrauchsvorwürfe auch an Schule

Nicht nur in einem Wiener Kindergarten sind Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs erhoben worden. In einer Wiener Schule in der Leopoldstadt soll sich ein Turnlehrer jahrelang an mindestens 25 Schülern vergangen haben.

Es war ein Turnlehrer an einer Mittelschule in der Leopoldstadt. Welche Schule genau, wird aus Opferschutzgründen nicht gesagt. Ende 2019 wird er angezeigt, Ermittlungen beginnen, der Mann nimmt sich das Leben. Auf seinem Computer wird danach kinderpornographisches Material gefunden. Er dürfte zumindest seit 2004 Schüler missbraucht haben, es sollen 25 Opfer bekannt sein.

Kinderschutzkonzepte für geschützte Räume

Der Fall wurde zwar 2021 im Jahresbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft berichtet, er blieb aber vorerst unbemerkt. Die Tageszeitung „Der Standard“ griff den Fall nun aber nach den möglichen Missbrauchsfällen in einem Penzinger Kindergarten auf. Die große Frage ist nun natürlich, wie so etwas künftig verhindert werden kann. Bildungsdirektor Heinrich Himmer will Konzepte für den Kinderschutz an allen Schulen etablieren, um zu verhindern, dass künftig Signale nicht erkannt würden, „dass man Kindern und Jugendlichen einen geschützten, sicheren Raum gibt. Dass sie sich wirklich dazu äußern.“

Auch an Schule Missbrauchsverdacht

Nur wurden auch an einer Wiener Schule angebliche Missbrauchsfälle bekannt. Im zweiten Bezirk soll sich ein Turnlehrer jahrelang an SchülerInnen vergangen haben.

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft ist an der Ausarbeitung der Kinderschutzkonzepte beteiligt und fordert, dass diese bundesweit verpflichtend eingeführt werden. Ercan Nik-Nafs von der Kinder- und Jugendanwaltschaft: „Das heißt, dass ein Gesetz jede Einrichtung dazu verpflichtet, die Kinderschutzkonzepte in ihren Standorten einzusetzen und natürlich auch umzusetzen und zu leben.“ Dass es dem Lehrer offenbar möglich gewesen ist, über Jahre hinweg seine Taten zu setzen, sei jedenfalls ein Versagen des damaligen Systems.

Hintergründe sollen aufgeklärt werden

Die Staatsanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen nach dem Suizid des Lehrers ein. Aber auch hier versucht eine Untersuchungskommission weiter, die Hintergründe aufzuklären und vor allem möglichst alle Opfer zu finden. All das soll bei der Ausarbeitung der Kinderschutzkonzepte helfen.

Kontaktstellen für Schülerinnen und Schüler

  • Kinder/Jugendanwaltschaft unter der Telefonnummer 01 70 77 000 oder per E-Mail unter post@jugendanwalt.wien.gv.at
  • Schulpsychologische Beratungsstellen
    schulpsychologie@bildung-wien.gv.at
    Erreichbarkeit: Montag bis Freitag, 8.00 bis 15.30 Uhr, Termine nur nach telefonischer Vereinbarung
  • Beratungsstelle für allgemeinbildende Pflichtschulen:
    Tel.: +43 1 525 25 – 77518
  • Beratungsstelle für allgemeinbildende höhere Schulen:
    Tel.: +43 1 525 25 – 77535
  • Beratungsstelle für berufsbildende Pflichtschulen:
    Tel.: +43 1 525 25 – 77545
  • Beratungsstelle für berufsbildende mittlere und höhere Schulen:
    Tel.: +43 1 525 25 – 77555