Lange Nacht der Kirchen 2019
Alexander Müller
Alexander Müller
Religion

Lange Nacht der Kirchen für den Frieden

Nach zwei Pandemie-Jahren findet die „Lange Nacht der Kirchen“ heute wieder vor Ort statt. In Wien gibt es insgesamt über 900 Programmpunkte an rund 150 Standorten. Der Abend steht im Zeichen des Krieges in der Ukraine.

Viele Programmpunkte befassen sich mit dem Thema Frieden und der Solidarität mit den Opfern des Ukraine-Krieges. Fünf Minuten lang wird zum Gedenken das Programm unterbrochen. „Die Lange Nacht der Kirchen“ sei dieses Jahr ein Zeichen gegen die Angst, so Kardinal Christoph Schönborn. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen lud ein, an einer der Veranstaltungen teilzunehmen. „Der Wert des Friedens wird uns gerade jetzt wieder deutlich bewusst“, so das Staatsoberhaupt. Den ökumenischen Höhepunkt des Abends wird ein Friedensgebet des Ökumenischen Rats der Kirchen im Stephansdom um Mitternacht bilden.

Weitere Programmpunkte finden im Stephansdom in der Türmerstube, in den Katakomben oder in der Dombauhütte statt, unter anderem mit musikalischen Auftritten.

Programm im Dom Museum und Bibelzentrum

Im Dom Museum Wien findet die Führung „arm & reich“ statt. Sie zeigt die Facetten ungleicher Verteilung und beleuchtet das Thema vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Mittels Zeichnung, Druckgrafik, Fotografie und multimediale Installationen werden Ausprägungen von Armut und Reichtum übermittelt. Die Ausstellung soll zeigen, welche Auswirkungen ökonomische und soziale Ungleichheit auf Lebensglück, Bildung und Gesundheit hat. Die Führungen finden um 18.00 Uhr und 19.15 Uhr statt und sind auf 20 Plätze beschränkt.

Im Bibelzentrum im Museumsquartier kann man mehr über die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg erfahren und eine Bibelseite auf einer original nachgebauten Druckerpresse drucken. Von 18.00 bis 22.00 Uhr kann man in der neuen Dauerausstellung im Bibelzentrum Einblicke in die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte der Bibel bekommen. Dabei sind auch unterschiedliche Bibelausgaben, Alphabete und Übersetzungen Thema der Ausstellung.

Führungen durch Kirchen

In der Evangelischen Pauluskirche findet eine interaktive Kirchenführung statt. Die Besucherinnen und Besucher müssen ihre Handys und Kopfhörer mitnehmen, da sie mithilfe von QR-Codes durch die Pauluskirche geführt werden. Es werden Musik-Clips gezeigt und die über 50 Jahre alte Kirche vorgestellt. 2019 wurde der Altarraum der Pauluskirche neugestaltet.

Um 17.00 Uhr führen in der Pauluskirche Kinder im Volkschulalter Musikstücke und Texte zum Jahr der Schöpfung vor, die sie in einem Singprojekt und der Schreibwerkstatt erarbeitet haben. Außerdem liegt in der Kirche ein Bilderbuch zum Mitnehmen für Kinder auf. Dieses gibt den Familien einen Überblick über die Pauluskirche und informiert zum Beispiel über die Reformation oder das Osterfest.

In der Piaristenkirche Maria Treu gibt es ab 19.00 Uhr ein Abendprogramm. Dazu zählt eine Kirchenführung mit Informationen über die Baugeschichte der Basilika Minor Maria Treu und über das neue Lichtdesign der Kirche. Außerdem gibt der Organist Markus Semelliker Einblicke in die Geschichte und Funktionsweise der Buckow-Orgel. Nachdem die Piaristenbrüder musiziert haben, findet das abschließende „Kirchliche Nachtgebet“ statt.

Auch heuer wieder Online-Angebote

So wie im letzten Jahr gibt es auch heuer Online-Angebote, die teilweise schon abrufbar sind. Im virtuellen Studio wird mit Live-Schaltungen ins Programm einiger Kirchen die „Lange Nacht der Kirchen“ begleitet. Zum Online-Programm zählen auch virtuelle Ausstellungen, Live-Streams von Konzerten sowie Online-Lesungen und Online-Talks.