Kultur

Riesenparty auf Regenbogenparade

Die 26. Ausgabe der Regenbogenparade ist am Samstag nach pandemiebedingter Pause wieder in voller Größe über die Bühne gegangen. Am Nachmittag zog ein Demonstrationszug mit Zigtausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern um den Ring.

Die Organisatorin der Vienna Pride, Katharina Kacerovsky-Strobl, nannte die Regenbogenparade ein „wunderschönes Lebenszeichen der LGBTIQ-Community“. Die erste, im normalen Umfang ablaufende Regenbogenparade seit Beginn der Pandemie sei ein „voller Erfolg“ gewesen. Die Veranstalter sprachen von über 250.000 Teilnehmern.

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Regenbogenparade 2022
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Regenbogenparade 2022
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Regenbogenparade 2022
wien.ORF.at/H. Kickinger
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Regenbogenparade 2022
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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich nach der Ringumrundung gegen 18.00 Uhr zu einer Abschlusskundgebung auf dem Rathausplatz ein. Neben einer Videobotschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen hielten unter anderem die Abgeordneten Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne) und Mario Lindner (SPÖ) sowie Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) eine Rede. Wiederkehr hob hervor, dass in der „Regenbogenhauptstadt Wien“ Vielfalt und gegenseitiger Respekt gelebt werde, hier hätten Hass und Diskriminierung keinen Platz.

Polizistin von Demonstranten verletzt

Auf dem Stephansplatz kam es zu einem Vorfall zwischen Polizei und Demonstranten, die den angemeldeten Demonstrationszug „Marsch für die Familie“ von Pride-Gegnern zu blockieren versuchten, hieß es von der Polizei. Die Polizei setzte Pfefferspray gegen die Gegendemonstranten ein. Eine Polizistin sei durch eine über die Menge geschleuderte Flasche am Kopf getroffen worden. Sie trug eine Platzwunde davon und konnte ihren Dienst nicht fortsetzen.

Die Kundgebungsteilnehmer der angezeigten Kundgebung marschierten anschließend zum Ballhausplatz, wo die Abschlusskundgebung ohne weitere
Zwischenfälle stattfand.
Im gesamten Einsatzverlauf kam es zu insgesamt 30 Anzeigen, davon 24
wegen strafrechtlicher Delikte, sechs wegen verwaltungsrechtlicher, so die Polizeiblianz von Sonntag.

630 Beamte im Einsatz

Laut der Landespolizeidirektion Wien standen rund 630 Beamte im Einsatz, um die Vienna Pride abzusichern und zu ermöglichen. Erster Treffpunkt war bereits um 11.30 Uhr auf dem Rathausplatz. Der Start war auch das Ziel: Zu Fuß, mit Rädern und auf Lkw-Anhängern umrundete der Marsch einmal den Ring. Vorbei ging es an Parlament, Heldenplatz, Staatsoper, Schwedenplatz, Franz-Josefs-Kai und der Universität.

Regenbogenparade wieder in voller Größe

Tausende Menschen sind jetzt wieder verkehrt um den Ring gezogen mit ausgelassener Stimmung und mit der Botschaft, dass alle Menschen in der Gesellschaft Platz haben.

Mehrere Stunden war die Demonstration unterwegs: Die Veranstalter empfahlen, genug Wasser mitzunehmen. Für Vergessliche und Durstige gab es zwischen 11.00 und 15.00 Uhr die Chance, die Wasserflaschen beim Burgtheater wieder aufzufüllen.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen im Kunsthistorischen Museum und der Albertina, einem Special Screening im Filmmuseum, Beach Days oder auch medizinischen Vorträgen wird an diesem Ausnahmetag der Vienna Pride ebenfalls geboten. Im Mittelpunkt der Vienna Pride stand heuer der russische Angriffskrieg bzw. die Solidarität der LGBTIQ*-Community mit der Ukraine, sie trägt das Motto „Pride against hate – make love, not war“.

Regenbogenparade 2022
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In circa fünf Stunden umrundete der Paradezug einmal den Ring

Mit 12.00 Uhr startete ein Musik- und Unterhaltungsprogramm am Rathausplatz. Mit dabei war die Sängerin Virginia Ernst, die Techno-DJ Therese Terror und das Indie-Dreampop-Duo Möwe.

Ludwig: „Klare Zeichen für Solidarität“

Ernst-Dziedzic meldete sich bereits am Nachmittag via Aussendung zu Wort und erinnerte daran, dass überall in Europa die Gewalt gegen Mitglieder und Einrichtungen der LGBTIQ-Community zugenommen habe. Diese Entwicklung mache auch vor Österreich nicht halt, so die grüne Menschenrechtssprecherin. Seit Wochen gebe es vermehrt Übergriffe von Einzelpersonen, aber auch organisiert von ultrarechten Gruppen. „Das muss endlich ernst genommen werden.“

Ein wichtiges Zeichen für Zusammenhalt und Solidarität in ganz Österreich sieht SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner in der Regenbogenparade. „Die Regenbogenparade zeigt die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft“, so Rendi-Wagner, die an der Parade teilnahm. Und auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erinnerte via Twitter daran, dass „queere Menschen von Gewalt und Diskriminierung betroffen“ sind – „weltweit, aber auch in Österreich“. Wien setze daher jährlich „klare Zeichen für Solidarität, Akzeptanz und Sichtbarkeit“.

Regenbogenparade 2022
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70 größere Gruppen haben sich für die Parade angemeldet – darunter sind sowohl der ÖAMTC als auch Microsoft, Ikea und die ÖBB

Comeback für Fahrzeuge

Gemeinsam möchte man ein starkes Zeichen für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren Menschen setzen, so das Veranstaltungsteam im Vorfeld. Nachdem die Regenbogenparade letztes Jahr auf den Autokorso verzichten musste, feiern dieses Jahr Fahrzeuge ein Comeback.

Die erste Regenbogenparade organisierte 1996 das Österreichische Lesben- und Schwulenforum. Mittlerweile findet der Marsch zum 26. Mal statt. In Deutschland wird die Regenbogenparade als Christopher Street Day bezeichnet. Der Name rührt von der Adresse einer Schwulenbar in New York City her, die Opfer von Schikanen durch die Polizei wurde. Die diskriminierten Personen in der Bar wehrten sich allerdings gegen die Polizeigewalt. Die Adresse Christopher Street wurde zum Synonym für den Kampf um Gleichberechtigung.