Die Ausstellung widmet sich vor allem den Ansichten Süditaliens, beleuchtet aber auch frühe Zeichnungen von oberitalienischen Seen. Vor allem sein besonderer Umgang mit Licht zeichnet den Landschaftsmaler Rebell aus. „Im Licht des Südens“ startet am 15. Juni und ist die erste monografische Ausstellung zu Rebell in Wien. Sie behandelt Rebells Aufbruch nach Italien, seine Erfolge in Neapel und seine Zeit als Galeriedirektor am Belvedere.
Die Landschaftsbilder des Künstlers zeigen Sonnenuntergänge, Küstengebiete und Waldlandschaften. Neben pittoresken Motiven widmete er sich auch versteckten Winkeln an der Küste von Neapel und malte Menschen bei der Arbeit im Hafen. Rebell malte seine Ölskizzen im Freien, und auch Personen – meist Hafenarbeiter und Fischer – fing er vor Ort mit Stift und Pinsel ein.
Auch Seestürme und Vulkanausbrüche
Der Künstler zeichnete aber nicht nur idyllische Landschaften, sondern auch in Seenot geratene Boote, stürmische Meere und Vulkanausbrüche. Der Maler habe zeigen wollen, wie sehr die Menschen an der Küste diesen Naturgewalten ausgesetzt seien, erklärte Kuratorin Sabine Grabner. Doch selbst wenn Rebell den Himmel mit Rauchwolken abbilde, setze er das im Meer spiegelnde Licht in Szene.
„Im Licht des Südens“ umfasst etwa 70 Gemälde und 40 Zeichnungen aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz, die erstmals gemeinsam zu sehen sind. Das Belvedere selbst beherbergt mit insgesamt 23 Gemälden eine umfassende Sammlung von Arbeiten Rebells. Bis zum 13. November kann die Ausstellung im Belvedere Museum besucht werden.
Rebell machte Belvedere zu „modernem Museum“
Rebell wurde 1787 in Wien geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste. 1810 zog er nach Italien, wo er unter anderem die Gegend um den Comer See und den Lago Maggiore in seinen Kunstwerken festhielt. Berühmtheit erlangte er mit Ansichten vom Golf von Neapel, von Ischia, Capri und Amalfi. Kaiser Franz I. wurde so auf Rebell aufmerksam und übertrug ihm 1824 die Leitung der kaiserlichen Gemäldegalerie im Oberen Belvedere. Somit befasst sich „Im Licht des Südens“ auch mit dem Belvedere selbst.
Vier Jahre nach seiner Anstellung starb der Künstler im Alter von 41 Jahren an Tuberkulose. In dieser kurzen Zeit habe Rebell das Belvedere zu einem „modernen Museum“ gemacht, sagte Generaldirektorin Stella Rollig. Er habe etwa eine Warmluftheizung errichten lassen, um die klimatischen Bedingungen zu verbessern. Außerdem habe er Gemälde restaurieren und Namen sowie Lebensdaten von Künstlern und Künstlerinnen an den Bilderrahmen anbringen lassen. „Das Haus, so wie es dasteht, ist das Werk von Rebell“, so Grabner.