Die Österreichische Staatsdruckerei entwickelt derzeit die Softwarelösung für den digitalen Führerschein. Im Bild: Muster des digitalen Führerscheins, er wird dann anders aussehen
ORF
ORF
Chronik

Digitaler Führerschein frühestens im Herbst

Der digitale Führerschein am Smartphone verzögert sich erneut. Eigentlich hätte er schon vor einem Jahr eingeführt werden sollen, dann hieß es, dass es im Frühjahr so weit sei. Doch jetzt soll er erst im Herbst kommen – und damit auch die elektronische ID, die die Handysignatur ablöst.

Papier- oder Plastikausweise braucht man künftig nicht mehr bei sich zu haben, es soll eine App am Smartphone reichen: Der digitale Führerschein wird eine der ersten Anwendungen der neuen „ID Austria“ sein. Das ist der Nachfolger der digitalen Signatur und der Bürgerkarte. Doch es kommt bei dem Projekt zu einer neuen Verzögerung.

Eigentlich hätte der digitale Führerschein noch in diesem Frühjahr kommen sollen, nachdem der Start schon im Vorjahr verschoben worden war – mehr dazu in Digitaler Führerschein kommt im Frühjahr. Zuständig für das Projekt war die ehemalige Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Nach ihrem Rücktritt im Mai liegen die Digitalisierungsagenden und damit das Projekt künftig im Ressort von Staatsekretär Florian Tursky (ÖVP) im Finanzministerium.

Die Österreichische Staatsdruckerei entwickelt derzeit die Softwarelösung für den digitalen Führerschein
ORF
Die Österreichische Staatsdruckerei entwickelt die Softwarelösung für den digitalen Führerschein. Im Bild: Muster des digitalen Führerscheins, er wird dann anders aussehen.

„Wird noch im Herbst gelauncht werden“

Einen exakten Starttermin will man dort auf Anfrage nicht nennen. „Wir sind bereits in der Endphase und prüfen den digitalen Führerschein bereits sehr genau. Einen exakten Termin werden wir nicht kommunizieren. Jedoch wird der digitale Führerschein noch im Herbst gelauncht und präsentiert werden“, sagte der Sprecher von Tursky gegenüber Radio Wien. Dem Vernehmen nach ist Mitte oder Ende Oktober geplant.

Auf die Frage, warum es zu den neuerlichen Verzögerungen kommt, heißt es: „Durch die Übernahme der Agenden in das Staatssekretariat mussten alle Projekte genauer beleuchtet und priorisiert werden. Der digitale Führerschein und die damit verbundene Ausweisplattform genießt auch weiterhin einen sehr hohen Stellenwert.“

Und auf die Frage, ob sich damit auch die „ID Austria“ – das ist der Nachfolger der Bürgerkarte und der digitalen Handysignatur – verzögert, sagte der Sprecher: „Ziel ist es, im Herbst beides auf die Beine zu bekommen“.

Vorerst nur in Österreich gültig

Die Softwarelösung für den digitalen Führerschein entwickelt die Staatsdruckerei – ein ehemals staatliches Unternehmen, das Anfang der 2000er Jahre privatisiert wurde. Im Ausland wird der digitale Führerschein jedenfalls noch nicht gelten. Mit der „ID Austria“ wurde jedoch die Möglichkeit für einen EU-weiten Einsatz ab nächstem Jahr geschaffen, sagte der Sprecher: „Auf EU-Ebene selbst gibt es ebenso Bestrebungen, digitale Ausweise europaweit anzubieten. Der genaue Zeitplan hierfür ist jedoch noch nicht bekannt.“