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Coronavirus

Nächste Corona-Welle rollt heran

Vorhergesagt wurde sie. Dass die nächste Corona- Welle aber nun schon Mitte Juni beginnt, wurde selbst von der GECKO-Kommission so nicht erwartet. Vorerst nicht zu bemerken ist der Anstieg in den Wiener Spitälern.

In Wien stiegen die Corona-Infektionen seit 9. Juni leicht an, da lag man bei rund 2.000. Wochenendbedingt waren die Fallzahlen etwas niedriger, doch seit Wochenbeginn geht es steil bergauf. Wurden am Montag noch um die 1.400 neue Fälle gemeldet, waren es Mittwoch und Donnerstag bereits über 2.600, also fast eine Verdoppelung. Feiertagsbedingt war der Wert am Freitag wieder niedriger.

Trendumkehr bei CoV-Neuinfektionen

Die nächste CoV-Welle rollt offenbar früher auf uns zu als erwartet, sagen Expertinnen und Experten.

Mit mehr durchgeführten Tests hängt diese Zunahme nicht zusammen, zwischen Sonntag und Mittwoch wurden in Wien etwa gleichviele Tests ausgewertet. Noch schlugen sich die gestiegenen Infektionszahlen nicht in den Spitälern nieder. Die Hospitalisierungen in Wien waren seit 9. Juni auf einem stabilen Niveau und zuletzt sogar leicht auf derzeit 121 gesunken.

Prognosen derzeit schwierig

Wie groß die bereits anrollende Welle noch werden kann, sei derzeit schwer zu prognostizieren, meinte Simulationsforscher Niki Popper: „Weils ein bissl jetzt auch davon abhängt, wie die Reisetätigkeit ist, wie sozusagen auch der Austausch jetzt in dieser Dynamik ist. Ich glaube wichtig ist zu verstehen, dass jetzt die Dynamik losgeht, hängt mit dem Verlust der Immunisierung zusammen, das heißt, dass viele Menschen sich wieder anstecken können, die eine gewisse Zeit immunisiert waren.“

Gestiegen ist zuletzt auch die Positivitätsrate, bei sogar weniger Tests als den Tagen zuvor. Je höher diese ist, umso höher ist auch die Dunkelziffer an Infektionen. Österreichweit sind es fast 5,5 Prozent, zum ersten Mal seit Ende 2020. Laut WHO ist ein korrektes Bild des Infektionsgeschehens aber nur bis zu einer Rate von fünf Prozent möglich. In Wien liegt sie derzeit bei rund 3,5 Prozent, Tendenz ebenfalls stark steigend. Dem entgegen wirken könnten mehr durchgeführte Tests.