Frauengruppe in Innenhof, großer Baum
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Gesundheit

Gesundheitsgreisslerei für suchtkranke Frauen

Behandlung, Betreuung und Rehabilitation speziell für suchtkranke Frauen gibt es in der sogenannten Gesundheitsgreisslerei. In dem ambulanten Tageszentrum eines gemeinnützigen Vereins in Favoriten wird auch ein ganztägiges Therapieprogramm angeboten.

Früher war in dem Haus in der Columbusgasse ein Lebensmittelgreissler, der zu dem neuen Namen inspiriert hatte. „Ein Ort, an dem man sich trifft, an dem man freundlich empfangen wird und an dem man halt keine Waren bekommt, sondern Gesundheit. Und so sind wir auf den Namen Gesundheitsgreisslerei gekommen“, sagt die Leiterin Barbara Gegenhuber.

Das intensive Therapieprogramm, das alkohol- oder drogenabhängige Frauen in der Gesundheitsgreisslerei absolvieren, geht über drei Monate: von Montag bis Freitag von neun bis 16.00 Uhr. 130 Behandlungsplätze für suchtkranke Frauen stehen zur Verfügung.

„Gesundheitsgreißlerei“ für suchtkranke Frauen

Statt gemischten Waren gibts bei diesem Greissler Gesundheit: nicht umsonst nennt sich das neue Tageszentrum für alkoholkranke Frauen „Gesundheitsgreißlerei“. In der Einrichtung in Favoriten gibts für Betroffene ein ganztägiges Therapieprogramm – und das über mehrere Monate.

„Wieder Fuß fassen im Leben“

Das Tagesprogramm ist vielfältig. Täglich gibt es Gesprächsrunden mit Psychologinnen, in denen das persönliche Trinkverhalten bewusst gemacht wird. Die Tagesstruktur sieht auch vor, dass die Frauen gemeinsam einkaufen gehen, die Mahlzeiten zubereiten und so wieder ins Leben zurückfinden – „wieder ins Berufsleben zurückkommen, da Alkohol Nebensache oder ganz weg ist und wieder Fuß fassen im Leben, das wäre das Ziel“, wie eine Betroffene im „Wien heute“-Interview sagt.

„Für manche steht das im Einklang mit einer Abstinenzorientierung, dass man keinen Alkohol mehr trinkt. Bei anderen ist das Ziel, den Alkoholkonsum soweit zu reduzieren, damit dieses Ziel der Verbesserung der Gesundheit erreicht werden kann“, so die Leiterin. „Man muss nüchtern in der Früh herkommen, wenn man so viel Alkohol konsumiert, dass das nicht möglich ist, ist es in vielen Fällen besser, man macht davor einen stationären Entzug.“

Kostenlose Behandlung und Weiterbetreuung

Die Überweisung in das Tageszentrum erfolgt durch die Sucht- und Drogenkoordination der Stadt Wien. Die Behandlung ist kostenlos. Ein Platz für sei innerhalb weniger Wochen verfügbar, heißt es. Das dreimonatige Therapieprogramm kann bei Bedarf auch verlängert werden. Im Anschluss werden die Frauen in Form von Einzeltherapien noch weiterbetreut.