Zecke
APA/zb/Patrick Pleul
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Chronik

2022: Mehr Zecken und weniger Gelsen

Durch die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen haben sich auch wieder vermehrt ungeliebte Parasiten wie Gelsen und Zecken bemerkbar gemacht. Die Zahl der Stechmücken ist dieses Jahr im Verhältnis zu den Zecken jedoch eher gering.

„Wir bekommen aktuell viele Rückmeldungen von Tierbesitzerinnen und Tierbesitzern, dass vermehrt Zecken gefunden werden, woraus auf ein möglicherweise starkes Zeckenjahr geschlossen werden kann“, meint Parasitologe Georg Duscher von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gegenüber Radio Wien. Ein entscheidender Faktor für die Verbreitung der Zecken ist das Klima in den kalten Jahreszeiten.

Ein Winter mit milden Temperaturen fördert die Entwicklung der Parasiten ebenso wie eine erhöhte Anzahl an verfügbaren Wirttieren. Aktiv werden Zecken bei Temperaturen zwischen fünf und acht Grad. Somit können Zecken in unseren Breiten auch das ganze Jahr über vertreten sein.

Weniger Stechmücken als in den Vorjahren

In Wien und im Rest Ostösterreichs konnte man durch Untersuchungen in den vergangenen Monaten eine sehr geringe Anzahl an Stechmücken feststellen, erklärt Parasitologe Hans-Peter Führer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VetMed). Bei der diesjährigen Erhebung konnte man im Vergleich zu vergangenen Jahren nur ein Vierzigstel der damaligen Anzahl an Stechmücken nachweisen.

Mücke sitzt auf Haut
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Stechmücken kommen diesen Sommer in Wien deutlich seltener vor als in den Vorjahren.

In Österreich sind 52 unterschiedliche Arten der Stechmücken vertreten. Die hierzulande am häufigsten vertretene Art ist die Hausgelse. Ob diese und andere Arten in den nächsten Monaten wieder vermehrt aktiv werden, ist ebenfalls stark vom Wetter und den Temperaturen abhängig.

Larven schlüpfen schneller bei hohen Temperaturen

Sowohl Zecken als auch Gelsen bevorzugen warmes Klima in Kombination mit ausreichend Feuchtigkeit. Bei hohen Temperaturen schlüpfen die Larven im Schnitt um zwei Wochen schneller als unter kühleren Umständen.

Jedoch benötigen die Parasiten ausreichend Feuchtigkeit aus der Vegetation für eine hohe Aktivität. Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke schränken somit selbst Zecken und Gelsen in ihrer Aktivität ein.