Blutgefäße im Gehirn werden sichtbar gemacht
dpa/dpaweb
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Wirtschaft

15.000 kommen zu Radiologenkongress

In Wien beginnt heute ein fünftägiger Kongress für Radiologie. Es werden rund 15.000 Ärztinnen und Ärzte erwartet, in den Jahren davor waren es bis zu 25.000. Vorgestellt wird unter anderem eine neue Therapie gegen kleine lokale Brustkrebstumore.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen. In Österreich erkranken jährlich rund 5.500 Frauen daran, rund 1.500 sterben an dieser Krankheit in diesem Zeitraum. Durch Früherkennung mittels Mammographie kann die Sterblichkeit um 20 bis 25 Prozent reduziert werden. Im Rahmen des nationalen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms werden alle Frauen in Österreich zwischen 45 und 69 Jahren alle zwei Jahre zur Mammografie eingeladen.

Doch Radiologie kann mehr als nur Früherkennung. In den vergangenen 15 Jahren hat sich zudem auch die interventionelle, also behandelnde, Radiologie stark entwickelt, mit der bestimmte Arten von Brustkrebs erfolgreich behandelt werden können. Kleine Tumore mit einer maximalen Größe von zwei bis drei Zentimetern können mit extremer Kälte behandelt werden. Dabei wird unter örtlicher Betäubung eine dünne Nadel im Tumor positioniert und dieser mittels Argongas oder flüssigem Stickstoff auf minus 186 Grad Celsius tiefgefrorenz. Das Tumorgewebe stirbt ab.

Neue Methode bei Früherkennung

Entscheidend bei der erfolgreichen Behandlung von Brustkrebs ist eben seine Früherkennung. Und hier wird beim Radiologenkongress auch eine Verbesserung in der Diagnose präsentiert. Neben der klassischen 2D-Mammografie, einer speziellen Röntgenuntersuchung, bei der die Brust in zwei Ebenen aufgenommen wird, gibt es nun an speziellen Zentren und Instituten auch die 3D-Mammografie bzw. Tomosynthese.

„Bei dieser Methode wird die Brust mit niedriger Strahlendosis aus unterschiedlichen Winkeln aufgenommen. Das Resultat sind bis zu 30 Einzel-Schnittbilder, auf denen auch sehr subtile Veränderungen genau erkannt werden können“, sagte Fuchsjäger. Weitere Befundabklärung oder auch Steuerung der Gewebeentnahme (Biopsie) kann dann bei Bedarf mittels Ultraschall, Stereotaxie (Mammografie) oder Magnetresonanztomografie (MRT) erfolgen.