Arbeitsplatz im Auto des Detektives
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Chronik

Detektive überwachen Krankmeldungen

Ob Krankmeldungen von Arbeitnehmenden auch tatsächlich stimmen, kann überprüft werden. Firmen engagieren dafür Berufsdetektivinnen und -detektive. Die Überwachung von Krankenständen macht bereits bis zu 40 Prozent der Detektivaufträge aus.

Detektiv Georg Krasser und sein Kollege Csaba Engi nehmen „Wien heute“ auf eine Observation mit. Sie beobachten eine Frau, die sich bei ihrem Arbeitgeber aufgrund einer Darmgrippe krankgemeldet hat. Die beiden Detektive wurden engagiert, weil der Arbeitgeber den Verdacht hat, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Überwachung bei Verdacht

Die Aufgabe der Detektive ist es herauszufinden, ob die krankgemeldete Frau ihren „Genesungsprozess behindert“. Krankenstandsüberwachungen sind bei einem berechtigten Interesse des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin erlaubt und in der Gewerbeordnung festgelegt.

Die Observationen werden mindestens zu zweit durchgeführt. Eine Person sitzt im Auto und überwacht mit mehreren Kameras. Die zweite Person ist – je nach Bedarf – zu Fuß unterwegs. „Dass Detektive immer die perfekten Parkplätze finden, passiert nur in den Filmen“, so Krasser.

Kamera in Detektiv-Auto
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„Zielpersonen“ werden von Detektiven mit Kameras überwacht

Im Krankenstand im Freibad

Tatsächlich entdecken die beiden Detektive die Verdächtige außerhalb der Wohnung beim Einkaufen, Eisessen und Kaffeetrinken. Schlussendlich verfolgen die Detektive die „Zielperson“ bis zum Strandbad Gänsehäufel. Nachdem sich Krasser im Schwimmbad ein Bild von der Situation gemacht hat, kontaktiert er den Anwalt der auftraggebenden Firma.

Nach Abschluss der Observation wird ein schriftlicher Bericht erstellt, der alle Schritte der verdächtigen Person dokumentiert. Außerdem werden alle Randpersonen auf den Videos unkenntlich gemacht. Danach werden Bericht und Beweismaterial an den Arbeitgeber übergeben.

Unterwegs mit einem Krankenstandsdetektiv

Sich krankmelden, weil man Besseres zu tun hat, als arbeiten zu gehen. Viele Chefs wollen das nicht auf sich sitzen lassen und engagieren bei Auffälligkeiten einen Detektiv. Krankenstandsüberwachungen machen bereits 30 bis 40 Prozent der Aufträge aus.

Jobverlust und Kosten drohen

Der verdächtigten Frau drohen in diesem Fall – neben Jobverlust – auch finanzielle Folgen. Es sei möglich, dass sie die entstandenen Detektivkosten letzlich selbst übernehmen muss.