Ein Chihuahua, ein deutlich größerer Schäfer-Hovawart Mischling sowie deren Besitzerinnen „lauschen“ gespannt den Anweisungen von Hundetrainerin und Ausbilderin, Michaela Marschall vom Hundezentrum Wien. Hunde werden zu Therapiezwecken für alle Altersgruppen eingesetzt.
Positiver Einfluss auf alt & jung
Personen, die an Demenz erkrankt sind, können sich durch den Umgang mit Hunden wieder an eventuelle vergangene Erfahrungen von früher erinnern. Durch die Aufmerksamkeit, die sie den Hunden widmen, wird einer Beschäftigung nachgegangen, die Konzentration erfordert.
Bei Kindern trägt der Kontakt zu Hunden zu einer positiven Entwicklung bei. Durch das Ertasten vom Fell und das Unterscheiden von unterschiedlichen Hundearten nehmen die Kinder Tiere nochmal viel bewusster wahr. „Gerade nach der Corona-Krise merkt man einfach, dass Hunde für Kinder eine wahnsinnig angenehme Atmosphäre bringen“, so eine Teilnehmerin der Ausbildung.

Spezielle Anforderungen an Hunde
Nicht jeder Hund bringt die optimalen Voraussetzungen für die Ausbildung mit. „Sie sollten vor allem sehr gut sozialisiert im Umgang mit Menschen sein. Und sie sollten sich in aufregenden Situationen gut selbst zurücknehmen können“, so Marschall. Die Coaches zeigen beispielsweise in welchem Abstand zu einem Rollstuhl ein Hund geführt werden, sodass es für Mensch und Tier passt.
Natürlich gibt es auch Hunderassen, die sich aufgrund ihres gelasseneren Wesens besser eignen als andere. Jedoch seien vom kleinen Chihuahua bis zum Mischling aus dem Tierheim, alle möglichen Hundearten in den Kursen vertreten. Drei Module werden innerhalb von 12 Monaten absolviert. Pro Gruppe können bis zu fünf Hunde teilnehmen. Deshalb sind die Teilnehmerplätze auch begrenzt. Die Ausbildung zum Therapiehund kostet rund 1.700 Euro.
Ausbildung für Therapiehunde
Bürobegleithund im Büro
Neben dem pädagogischen Bereich und Pflegeheimen unterstützen die Vierbeiner auch körperlich und geistig eingeschränkte Personen in betreuten Wohneinrichtungen.
In Büros werden Hunde gerne eingesetzt, um das Arbeitsklima zu verbessern. Deshalb werden Hunde immer öfter zu Bürobegleithunden ausgebildet. Nicht zu verwechseln ist der Therapiehund mit dem Assistenzhund. Assistenzhunde, wie zum Beispiel Blindenhunde, werden nämlich gezielt auf die Bedürfnisse einzelner Personen ausgebildet.