Ob Büro, Krankenzimmer oder Wohnung: Gerade in Hitzewellen nimmt der Bedarf an Klimatisierung messbar zu. Vor allem, wenn es in der Nacht kaum abkühlt. Dadurch steigt auch der Bedarf an Kühlung, und die Klimaanlagen der Stadt laufen im Dauermodus. Das heizt allerdings die Umwelt nur noch weiter auf. Deshalb setzt Wien auf den Ausbau der Fernkälte.
30 Prozent mehr Produktion
Die aktuelle Hitzewelle zeigt auch den hohen Bedarf: Wien Energie hat in der vergangenen Woche rund 30 Prozent mehr Fernkälte produziert als in der Vorwoche. Trotz Urlaubszeit fast ein Rekordwert, sagt Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. „Noch haben wir keine amerikanischen Verhältnisse, wo der Energiebedarf im Sommer den Winter eingeholt hat. Aber die Lastspitzen nähern sich langsam an, der Klimatisierungsbedarf nimmt durch immer mehr Hitzetage aufgrund der Klimakrise stetig zu.“
Die Fernkälte wird in eigenen Zentralen erzeugt und kommt als kaltes Wasser in die Gebäude. 180 Gebäude werden in Wien bereits mit der umweltschonenden Kälte versorgt. Darunter die Universität Wien, der Austria Campus im zweiten Bezirk, das Allgemeine Krankenhaus, Hotels und Hunderte Privatwohnungen im Neubau.
Energie- und CO2-sparend
Die zentrale Erzeugung spart 70 Prozent an Energie und 50 Prozent CO2 im Vergleich zu herkömmlicher Klimatisierung, betont die Wien Energie. Der höchste Bedarf herrscht zwischen 11.00 und 16.00 Uhr – also dann, wenn die Wienerinnen und Wiener in der Arbeit sind.