Schneebedeckter Gehsteig und salznasse Fahrbahn mit Auto
ORF.at/Georg Hummer
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Wissenschaft

Gehsteige werden mit CO2 von Eis befreit

In Wien ist ein Pilotprojekt erfolgreich gewesen, in dem aus CO2 Streumittel gewonnen wurde. Die Abgase von Autos können so etwa dafür genützt werden, gefrorene Gehsteige umweltfreundlicher von Eis zu befreien.

Die CO2-Recycling-Technologie unter dem Titel RemiCO2 wurde vom Patentinhaber Hubert Lengheim gemeinsam mit der Stadt Wien entwickelt. Die Umsetzung wurde in der Brandversuchshalle der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien (MA 39) getestet. Mit Erfolg, wie die Stadt in einer Aussendung mitteilte. Binnen eines Monats konnten 330 Kilogramm CO2 gebunden werden. Das entspricht dem CO2-Ausstoß eines Pkw auf der Strecke Wien – Oslo – Wien.

Verwendung in sensiblen Bereichen

In der Halle der MA 39 werden Prüfungen zum Feuerwiderstand zum Beispiel von Wänden, Türen und Decken durchgeführt. Bei den Verbrennungsprozessen entsteht Kohlenstoffdioxid. In dem neuen Verfahren wird das CO2 mittels eines Gaswäschers gebunden. Dabei entsteht Kaliumcarbonat – ein Streumittel, das in sensiblen Bereichen eingesetzt wird. Die Stadt verwendet es beispielsweise in der Nähe von Bäumen.

„Dieser Sekundärrohstoff ist als Auftau- und Streumittel eine umweltfreundliche Alternative zu Streusalz und stellt zudem eine wichtige Komponente bei der Erzeugung von Düngemitteln dar“, sagte Lengheim, Gründer und Geschäftsführer der Firma Allfüll. Für Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) ist das erfolgreiche Pilotprojekt ein Schritt zu einer abfallfreien Stadt. „Dieses Projekt zeigt, wie Kreislaufwirtschaft im Bereich der Bauwirtschaft funktionieren kann.“