Stromzähler
APA/dpa/Zentralbild/Jens Büttner
APA/dpa/Zentralbild/Jens Büttner
Wirtschaft

Energiepreise: Kaum billigere Alternativen

Die Wien Energie erhöht die Preise für ihre Gas- und Stromkunden. Das sei eine Folge der gestiegenen Gaspreise, heißt es. Für die Österreichische Energieagentur (AEA) sind die Preisanstiege nicht überraschend. Billigere Alternativen gibt es aber kaum.

Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) ist binnen eines Jahres um 247 Prozent gestiegen und der Österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) um 323 Prozent. Erhoben werden diese Werte von der Österreichischen Energieagentur (AEA). „Die aktuellen Preissteigerungen, die wir bei den Energieversorgern derzeit bemerken, sind im Verhältnis zu den Indizes, die gestiegen sind, natürlich moderat. Aber die Preise bei den Haushaltskunden bilden auch nicht die Preise an den Börsen ab“, erklärt der Geschäftsführer der AEA, Franz Angerer, im „Wien heute“-Interview.

Für ihn sei es erwartbar gewesen, dass die Preise steigen werden. „Nachdem die Marktpreise seit Monaten deutlich nach oben gehen und die Energieversorger sich auf dem Markt eindecken müssen, mit Vorkasse und mit Verträgen in die Zukunft.“ Für die Kundinnen und Kunden sei es jedoch eine schwierige Situation, es gebe laut Angerer kaum alternative Anbieter mit günstigeren Preisen.

Experte zu Energie-Teuerungen

Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energie-Agentur, ist zu Gast im Studio und spricht über die aktuellen Teuerungen bei den Energiepreisen. Der heimische Strompreisindex ist binnen eines Jahres um 247 Prozent gestiegen und der Gaspreisindex um 323 Prozent. Die Energieallianz Austria erhöht mit September die Preise für Strom und Erdgas erneut – auf durchschnittlich plus 36 Euro für Strom und 60 Euro für Gas im Monat.

Stromsparen einzige Lösung

Dass die Wien Energie und die EVN, aber nicht ihr Partner in der Energieallianz Austria, Burgenland Energie, die Preise anheben, habe auch etwas mit der Windkraft im Bundesland zu tun. „Die Burgenländer verfügen über sehr viel Windenergie in der Landesgesellschaft. Damit ist es möglich, hier auf alle Fälle die Preissteigerungen noch einige Zeit hinauszuzögern.“ Die Preise würden aber auch dort noch steigen, sind sich Expertinnen und Experten einig.

Für die Kundinnen und Kunden bleibe nur die Möglichkeit, den Verbrauch zu reduzieren, meint Angerer. „Das Allererste, was wir jedem empfehlen würden, ist, seinen eigenen Verbrauch genau zu analysieren, sich die Rechnungen anzuschauen, und mit anderen, vergleichbaren Haushalten zu vergleichen. Dann wird man sehr schnell sehen: Braucht man viel Strom, braucht man wenig Strom.“

Preise bei Wien Energie steigen erneut

Die Energieallianz Austria erhöht mit September die Preise für Strom und Erdgas erneut – auf durchschnittlich plus 36 Euro für Strom und 60 Euro für Gas im Monat. Die zur Allianz gehörende Wien Energie will die Teuerung mit Bindungs- und Treueaktionen abfedern. Damit könnten Wien-Energie-Kundinnen und Kunden die Steigerung auf 24 Prozent bei Strom und 50 Prozent bei Erdgas reduzieren, heißt es in einer Aussendung der Wien Energie am Mittwoch.

Wien Energie kündigt Treueaktion an

Die Wien Energie kündigte gleichzeitig mit der Preissteigerung einen Tarif für Stammkundinnen und -kunden an. Damit könnten Wien-Energie-Kundinnen und Kunden die Steigerung auf 24 Prozent bei Strom und 50 Prozent bei Erdgas reduzieren, heißt es in einer Aussendung der Wien Energie am Mittwoch.

Das bedeute für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt monatliche Mehrkosten von rund zehn Euro bei Strom bzw. rund 31 Euro bei Gas. Dazu gibt es eine Preisgarantie für zwölf Monate. Berechnet wird der Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 8.000 Kilowattstunden (kWh) und einem jährlichen Stromverbrauch von 2.000 Kilowattstunden (kWh).