Lehrling in Werkstätte
ORF.at/Carina Kainz
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Wirtschaft

Tausende Lehrstellen noch frei

Der Wiener Lehrlingsmarkt ist nach zwei schwierigen Pandemiejahren wieder im Aufschwung. Die Zahl der Lehranfängerinnen und -anfänger ist fast auf dem Stand von vor der Pandemie. Noch sind aber rund 2.000 Lehrstellen frei.

Aktuell werden rund 2.000 Lehrlinge auf der AMS-Plattform allejobs.at in Wien gesucht. Dort können auch Firmen freie Lehrstellen bekanntgeben, ohne sie beim AMS zu melden. Das AMS Wien selbst verzeichnet einen 30-prozentigen Anstieg an offenen Lehrstellen im Vergleich zum Vorjahr. Über 12.000 Lehrlinge sind derzeit in Beschäftigung, mehr als vor der Pandemie.

Suche nach guter Work-Life-Balance

Seit Jahren hält sich der Beruf der Einzelhandelskaufkraft hartnäckig an der Spitze der beliebtesten Lehrberufe – bei Mädchen wie bei Burschen. Bei den Mädchen ist Verwaltungsassistentin und Friseurin noch weit vorne zu finden, bei den Burschen vor allem technische Berufe wie Mechatroniker oder Installateur.

Zunehmend Thema bei der Auswahl des Lehrberufes ist laut Wiener Wirtschaftskammer die Work-Life-Balance. So wird es etwa im Tourismus immer schwieriger, Nachwuchs zu finden, weil Jugendliche keine unregelmäßigen Dienste machen wollen, sagt die Kammer. Trotzdem sind die Zahlen noch erfreulich. Die 457 Lehranfängerinnen und -anfänger sind eine Verdoppelung zum Vorjahr.

Immer höhere Anforderungen

Ein Problem ist laut Wirtschaftskammer das Bildungsniveau: Die Anforderungen an den Lehrberuf und die tatsächlichen Basiskenntnisse klaffen oft auseinander – was die Lehrlingssuche noch schwieriger macht. Diverse Lehrberufe haben durch die fortschreitende Digitalisierung neue Anforderungen, etwa im Bereich der Installations- und Gebäudetechnik.