Leerer Kindergarten
Getty Images/iStockphoto/onurdongel
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Politik

Zu wenige Plätze für förderbedürftige Kinder

In Wien gibt es einen eklatanten Mangel an Kindergartenplätzen für Kinder mit Förderbedarf. Fast jedes dritte Kind mit speziellem Förderbedarf erhält derzeit keinen entsprechenden Platz. 935 Kinder stehen auf einer Warteliste.

Sie warten auf einen Platz in einer Integrationskindergartengruppe oder heilpädagogischen Gruppe. Das geht aus einer Anfragebeantwortung von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) an die Grünen hervor. Die Gründe für die Situation sind vielschichtig.

„Personalmangel und bauliche Vorgaben“

Laut Wiederkehr hängt die Wartezeit von mehreren Faktoren ab: Anmeldezeitpunkt, Kindesalter und Berufstätigkeit der Eltern. Das Büro des Bildungsstadtrats bestätigte gegenüber Radio Wien entsprechende Berichte, wonach Wartezeiten von bis zu drei Jahren möglich seien. Aber auch dann sei ein Platz für Kinder mit Förderbedarf nicht gesichert.

Die Gründe für den Mangel liegen auch noch anderswo: Vor zwei Jahren veranschlagte die Stadt eine Million Euro für den Ausbau der Integrationsplätze. 100 Plätze sollten geschaffen werden, doch es wurden laut „Standard“ nur 35. Das wiederum liegt laut Wiederkehr am Personalmangel und an baulichen Vorgaben, die die Adaptierung von Räumen für spezielle Gruppen erschweren.

Zu wenige Plätze für förderbedürftige Kinder

In Wien gibt es einen eklatanten Mangel an Kindergartenplätzen für Kinder mit Förderbedarf. Fast jedes dritte Kind mit speziellem Förderbedarf erhält derzeit keinen entsprechenden Platz. 935 Kinder stehen auf einer Warteliste.

„Nur vereinzelt neue Gruppen“

„Trotz vielfacher Bemühungen der Stadt Wien, dieser Sachlage entgegenzuwirken, können derzeit nur vereinzelt neue Gruppen für Kinder mit Behinderung oder Beeinträchtigung eröffnet werden“, zitiert der „Kurier“ das Wiederkehr-Büro, das auch eine Mitverantwortung des Bundes sieht.

Zum Vergleich: Im Jahr 2021/2022 befanden sich insgesamt knapp 1.600 Kinder zwischen null und sechs Jahren mit Behinderungen in einem städtischen Kindergarten in Betreuung. Es gab knapp 290 städtische Integrationskindergartengruppen, 43 Kinder mit Behinderung wurden bei privaten Kindergärten untergebracht.