Auto vor dem Stephansdom
APA/Herbert Neubauer
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Politik

Grüne Ideen für City-Verkehrsberuhigung

Bezirk und Stadtregierung bekennen sich zu weniger Verkehr in der Innenstadt. An der genauen Umsetzung wird noch gearbeitet. Die Wiener Grünen präsentierten am Mittwoch ihr Konzept dafür, sie wollen Begegnungszonen. Die Stadt will ihre Pläne im Spätherbst bekanntgeben.

Konkret sollen in einem ersten Schritt Wollzeile, Tuchlauben und Hoher Markt zu Begegnungszonen mit viel Grün und Trinkgelegenheiten umgestaltet und damit zu „attraktiven Flaniermeilen“ werden, schlagen die Grünen vor. Das sei laut den Grünen auch der Wunsch der Mehrheit der Anrainerinnen und Anrainer und der betroffenen Geschäftsleute.

„Unsere Pläne sind so radikal wie die Realität. Wir erwarten plus 7,6 Grad im Sommer, und das ist eine konservative Schätzung, und da müssen wir uns anpassen. Mit einer Verkehrsberuhigung, mit einer Einfahrtsbeschränkung ist die City noch nicht kühler geworden und genau dafür haben wir heute unsere Vorschläge präsentiert. Mehr Bäume, mehr Wasser und vor allem mehr Platz für die Menschen“, sagte der Mobilitätssprecher der Wiener Grünen, Kilian Stark.

Grüne Ideen für City-Verkehrsberuhigung

Bezirk und Stadtregierung bekennen sich zu weniger Verkehr in der Innenstadt. An der genauen Umsetzung wird noch gearbeitet. Die Wiener Grünen haben dafür heute ihr Konzept präsentiert. Sie wollen Begegnungszonen. Die Stadt will ihre Pläne im Spätherbst bekanntgeben.

„Es geht um Lebensqualität der Menschen“

In der Wollzeile, der Tuchlauben und auf dem Hohen Markt seien insgesamt rund 70 Baumpflanzungen möglich. Auch Parkplätze seien in den sieben Tiefgaragen im Umkreis mit rund 2.400 Stellplätzen ausreichend vorhanden, sagten die Grünen.

Bei der Pressekonferenz ist allerdings kein Wort mehr von der autofreien City zu hören, wie der Ursprungsplan der damals in Wien noch mitregierenden Grünen lautete. Die Grünen wollen jedoch beim aktuellen Vorhaben der Verkehrsberuhigung mitreden. „Es geht um die Lebensqualität der Menschen, die hier im ersten Bezirk leben und arbeiten, es geht um den öffentlichen Raum und es geht um die Frage, wie schaut ein historisches Stadtzentrum im Jahr 2022 und für die nächsten Generationen aus“, sagte der Parteivorsitzende der Wiener Grünen, Peter Kraus.

Stadt verspricht Entscheidung in Spätherbst

Zeithorizont für das bereits gestartete Projekt der verkehrsberuhigten City, das die Stadt Wien und der erste Bezirk gemeinsam umsetzen wollen, ist Sommer 2023. Mit geplanten Einfahrtsverboten soll die Zahl der Autos in der Innenstadt sinken. Kontrolliert werden soll dieses Einfahrtsverbot wiederum von einem Videoüberwachungssystem. Doch Datenschützerinnen und -schützer, wie Thomas Lohninger von epicenter works, schlugen Alarm.

Die Stadt will die konkrete Umsetzung samt Machbarkeitsstudie noch im Spätherbst bekanntgeben, sagte eine Sprecherin von Stadträtin Uli Sima (SPÖ) auf Anfrage. Ein erster Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie lieferte aber Ende Juni ernüchternde Zahlen. Demnach wird mit einer Reduktion der einfahrenden Autos von lediglich 14 Prozent gerechnet – mehr dazu in Studie bremst Videoüberwachung in City.

Das letzte Wort hat allerdings Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne). Für die Umsetzung der Videoüberwachung braucht es nämlich eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung.