Mann mit  Telefon
APA/dpa/Julian Stratenschulte
APA/dpa/Julian Stratenschulte
Chronik

Trickbetrügerin am Telefon

Die Masche ist bekannt: Ältere Personen werden aus verschiedensten Gründen am Telefon dazu aufgefordert, angeblichen Polizisten Wertsachen auszuhändigen. In Wien gibt ein aufgezeichnetes Telefonat nun seltene Einblicke in einen solchen Betrugsversuch.

Schockmoment am Freitagnachmittag: Das Handy von Herrn P. läutet. Eine Frau gibt sich als Kriminalbeamtin aus. Sie erzählt von einem Unfall, den der Sohn verursacht habe und müsse zuerst seine Identität klären, um ihn informieren zu dürfen.

Die vermeintliche Kriminalbeamtin behauptet, dass der Sohn von Herrn P. bei dem Unfall „eine Passante“ getötet habe.

Was die Anruferin nicht weiß, der Sohn von Herrn P. sitzt während des Telefonats neben ihm. Da habe er natürlich sofort gewusst, dass das Ganze ein Betrug sei. Er habe das Telefonat auf Lautsprecher gestellt, seine Frau habe das Gespräch aufgenommen. Herr P. täuschte gesundheitliche Probleme vor und beendete das Telefonat. Doch die unterdrückte Nummer ruft erneut an und fordert Herrn P. dazu auf, für weitere Schritte sofort zum Gericht zu kommen.

Unterschiedliche, immer wiederkehrende Szenarien

Für die Polizei sind derartige Betrugsversuche nicht neu. Auch wien.ORF.at berichtete immer wieder über solche Fälle. Dennoch haben Betrüger immer noch Erfolg, wie auch Irina Steirer, Sprecherin der echten Polizei, bestätigt, dass „vor allem ältere Personen von den Betrügern kontaktiert werden.“

Sendungshinweis

„Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF2

Es handle sich um verschiedenste Betrugsmaschen, wo sich Betrüger als Verwandte ausgeben, die Geld benötigten, um aus einer Notlage herauszukommen („Neffentrick“), eben die Vorstellung als Polizist, zumeist mit einer Geschichte über einen Verkehrsunfall eines engen Verwandten, die Sicherstellung von Wertstücken, weil die Wohnung angeblich auf derL Liste von Einbrechern stehe, oder zuletzt auch als Bankangestellter.

Präventionstipps der Wiener Polizei

Die Exekutive weist auf Präventionstipps gegen Telefonbetrug hin. Anrufe, bei denen lebensnahe Sachverhalte vorgespiegelt werden und eine Geldleistung gefordert wird, sind verdächtig. Die Polizei richtet sich auch an Angehörige potenzieller Opfer. Sie appelliert, Verwandte über solche Betrugsmaschen aufzuklären.

  • Brechen Sie Telefonate, bei denen von Ihnen Geldaushilfen gefordert werden, sofort ab. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und machen Sie Ihrem Gegenüber entschieden klar, dass Sie auf keine der Forderungen oder Angebote eingehen werden.
  • Insbesondere ältere Menschen werden telefonisch von den Tätern kontaktiert und im Rahmen des Gesprächs unter Vorspielung lebensnaher Sachverhalte um eine Geldleistung gebeten.
  • Lassen Sie sich Namen und Telefonnummer der Anruferin oder des Anrufers geben. Rufen Sie direkt beim deklarierten Unternehmen an und fragen nach der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter.
  • Klären Sie Ihre Verwandten über diese Betrugsmaschen auf.
  • Wenden Sie sich im Schadensfall an die nächste Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.