Photovoltaik Anlage Viertel Zwei
Wien Energie/ Christian Hofer
Wien Energie/ Christian Hofer
Umwelt

Erneuerbare Energie: Wien weist Kritik zurück

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) kritisiert die Bundesländer: Zu zögerlich seien die Maßnahmen, alle Bundesländer außer das Burgenland seien beim Ausbau der erneuerbaren Energien säumig. In Wien weist man das zurück.

Österreich und Europa würden sich in einer „beispiellosen Energiekrise“ befinden, zugespitzt durch Russlands Überfall auf die Ukraine, konstatiert der Dachverband Erneuerbare Energie in einer Aussendung. Trotzdem hätten die Bundesländer seit Beginn des Krieges keine Gesetze oder Maßnahmen für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energie auf den Weg gebracht. Eine Ausnahme sei hier nur das Burgenland.

Der EEÖ fordert daher unter anderem ein Durchgriffsrecht des Bundes sowie finanzielle Strafen für Länder, die zu wenig für den Erneuerbaren-Ausbau tun. Gleichzeitig übt der Verband auch Kritik an fehlenden Gesetzesbeschlüssen auf Bundesebene.

Kritik an fehlendem Erneuerbare-Wärme-Gesetz

Im Büro von Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) weist man die Kritik zurück: Bezogen auf die Landesfläche werde in Wien sogar die meiste erneuerbare Energie produziert, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber Radio Wien. Dagegen gebe es Bundesländer mit viel freier Fläche, die noch kein einziges Windrad hätten.

Wien setze aus Platz- und Effizienzgründen derzeit den Fokus auf Photovoltaik, so ein Sprecher von Czernohorszky weiter. Die Stadt habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Das größte Einsparungspotenzial gebe es in den Bereichen Verkehr und Gebäudewärme. Hier kritisiert man das fehlende Erneuerbare-Wärme-Gesetz des Bundes. Dieses sei jedoch Voraussetzung für wirklichen Fortschritt in Bezug auf Gebäudewärme.

Vervielfachung der Photovoltaik-Leistung geplant

Bis 2030 sollen Photovoltaik-Module in Wien 800 Megawatt-Peak produzieren. Dafür würden jährlich Anlagen in der Größe von hundert Fußballfeldern gebaut – auf privaten und öffentlichen Gebäuen. Derzeit halte man bei 93 Megawatt-Peak, was fast eine Verdoppelung der Leistung seit Beginn der Photovoltaik-Offensive sei. „Man sieht also, dass wir jedenfalls auf einem guten Weg sind, unser Ziel zu erreichen“, ist man im Büro des Klimastadtrats überzeugt.