Der Orbi-Tower in Erdberg in dem die Stadtwerke untergebracht sind
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Wirtschaft

Konzernbericht: Rüge und Lob für Stadtwerke

Der Wiener-Stadtwerke-Konzern, zu dem auch die Wien Energie zählt, hat Verbesserungsbedarf beim Risikomanagement. Das zeigt laut „Standard“ die Konzernrevision 2021. So sei die Risikostrategie nicht schriftlich festgelegt, das Risikomanagement im Controlling aber angemessen.

Die Konzernrevision hat geprüft, wie die Wiener Stadtwerke GmbH und all ihre Unternehmenstöchter bei Identifikation, Analyse, Quantifizierung, Bewertung, Kommunikation und letztlich Bewältigung von Risiken aufgestellt sind. Die Prüfung fand 2020 und 2021 statt, abgeliefert wurde der Bericht im Vorjahr. Summa summarum ortet die Revision beim „Reifegrad“ des für den Konzern geltenden Risikomanagementsystems „Verbesserungsbedarf“, seine Möglichkeiten und sein Potenzial seien nicht voll ausgeschöpft, so der „Standard“.

Nur ansatzweise ausformuliert

Aber auch positive Punkte vermerken die Prüfer. So seien das Risikomanagement im Controlling angemessen und die Aufbauorganisation sowie die Zuständigkeiten „klar geregelt“. Luft nach oben sieht die Revision dagegen im Konnex mit konzernübergreifenden Risiken, denn die Weiterentwicklung von Standards zu deren Identifizierung, Behandlung und Beurteilung sei nicht vorhanden. Einen Risikoausschuss (im Aufsichtsrat) gebe es nicht.

Die Risikostrategie im Großkonzern sei gemäß Bericht nicht schriftlich festgelegt. Die risikopolitischen Grundsätze seien „nur ansatzweise“ ausformuliert, insbesondere Risikoappetit und -toleranz seien gar nicht festgelegt. Auch nicht geregelt sei, wie übergeordnete Stellen die von den Konzerntöchtern (Wien Energie, Wiener Linien, Friedhöfe Wien, Wiener Netze, Wiener Lokalbahnen, Facilitycomfort, Garagenbetreiber Wipark, Wien IT und Bestattung Wien) gemeldeten Risiken auf ihre Vollständigkeit und Qualität hin zu prüfen haben.

Zudem sind Kennzahlen zur Bewertung der Risikotragfähigkeit laut Bericht nur „rudimentär“ implementiert, auf Möglichkeiten für unternehmensübergreifende Risikosteuerung werde „aktuell verzichtet“.

Stadtwerke: „Interner Bericht“

Stadtwerke-Sprecher David Millmann sagte zum „Standard“, es handle sich um einen internen Bericht, mit dem die Revision von der Geschäftsführung beauftragt worden sei. Die Revision erbringe unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsdienstleistungen, die darauf ausgerichtet seien, Mehrwerte zu schaffen und Geschäftsprozesse zu verbessern.