Eisbärfell
ORF
ORF
Tiere

Tote Eisbärin kommt ins Museum

Die eingeschläferte Eisbärin Nora soll als Schaustück ins Naturhistorische Museum (NHM) kommen. Die Präparatoren haben bereits mit ihrer aufwendigen Arbeit begonnen. Das neunjährige Eisbärenweibchen ist vor Kurzem im Tiergarten Schönbrunn gestorben.

Das Fell von Eisbärin Nora wird gerade im NHM auf die Präparation vorbereiten. Die Haut wurde abgezogen, gesalzen und getrocknet. Anschließend kommt sie zu einem Gerber nach Deutschland, erklärte Chefpräparator Robert Illek vom NHM. „Wenn es vom Gerber gut zurückkommt, dann können wir davon ausgehen, dass wir es schön präparieren können. Es kann immer etwas passieren beim Gerber, zum Beispiel, dass die Haare ausgehen, dass da Löcher drin sind – und dann geht es eben nicht.“

Eisbärfell
ORF
Das Fell kommt im nächsten Schritt zum Gerber nach Deutschland

Rasur am Bauch als Problem

Ein Beginn für Noras zweites Leben ist aber gemacht. Als Schaustück soll es gemeinsam mit einem Männchen, dessen Fell bereits seit 100 Jahren einen originalgetreuen Kunststoffkörper ziert, 2024 in einer Sonderausstellung über die Arktis glänzen. Das Skelett wird ebenfalls der Wissenschaft zur Verfügung gestellt.

Veranstaltungshinweis

Das Naturhistorische Museum führt am 15. Oktober, um 12.30 und 13.30 Uhr unter dem Titel „The Second Life – Das Zweite Leben“ hinter die Kulissen der Präparation.

Für Noras Auftritt im Museum – geplant ist, dass das Tier in einer aufrecht stehenden Position gezeigt wird – müssen die Präparatoren ihre ganze Kunstfertigkeit anwenden. Das 270 Kilogramm schwere Tier wurde vor dem Tod operiert und dafür musste es am Bauch rasiert werden. „Und jetzt ist das Problem, dass wir da vielleicht Haare einsetzen müssen oder irgendwie tricksen müssen, dass das eben nicht so schiach ausschaut“, sagte Illek.

Finja wird übersiedeln

Während Nora in Wien bleibt, wird ihre Tochter Finja bald in einen anderen Zoo übersiedeln, hieß es vom Tiergarten Schönbrunn: „Unsere Eisbären sind Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Die werden zugeordnet und getauscht mit anderen zoologischen Einrichtungen, und je nachdem dürfen sich bestimmte Tiere fortpflanzen.“ Finja musste schon vor längerer Zeit von ihrer Mutter getrennt werden, weil Eisbären Einzelgänger sind. Das dreijährige Weibchen wird voraussichtlich noch bis zum nächsten Jahr in Wien zu sehen sein.