Die Lehrlingsmesse ist eine Möglichkeit, die Vielfalt an Lehrberufen in Wien kennenzulernen. In Wien gibt es derzeit 1.350 offene Lehrstellen, die zwei Hauptgründe dafür sind laut Wirtschaftskammer Wien: Die Jugendlichen wissen zu wenig von der großen Vielfalt an Lehrberufen und die Anforderungen für die Lehrlinge in den Betrieben sind in den letzten Jahren stark gestiegen.
Konkret gibt es in Wien 180 Lehrberufe. Jugendliche kennen laut Wirtschaftskammer Wien jedoch nur eine Handvoll davon. Unter den unbekannten Lehrberufen, bei welchen sich die Nachwuchsfindung schwierig gestaltet, ist zum Beispiel der Lehrberuf „Reinigungstechnik“ oder andere Handwerksberufe wie Bodenleger und Tapezierer. Medienkaufmann/Medienkauffrau oder Entsorgungs- und Recyclingfachkraft sind ebenso Berufe, die weniger bekannt sind.
Veranstaltungshinweis: „Tag der Lehre XXL“ 19. und 20. Oktober, jeweils 8.30 bis 15.30 Uhr Marx Halle Wien
Angebot- und Nachfrageproblem
In allen Lehrberufen sind die Anforderungen in den letzten Jahren gestiegen. Besonders gilt das für jene Lehrberufe, die sich durch die Digitalisierung oder durch technische Neuerungen stark verändert haben. Betriebe suchen verstärkt nach qualifiziertem Nachwuchs mit gutem schulischen Basiswissen und echtem Interesse am Beruf. Gefragt sind auch hohe soziale Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, Neues zu lernen. Jugendliche mit Wissenslücken oder anderen Defiziten finden zunehmend nur schwer einen Ausbildungsplatz.
Nach wie vor bewerben sich die meisten Jugendlichen bei den altbekannten Lehrberufen. Hier steht bei Jungen sowie bei Mädchen der Einzelhandel an erster Stelle. Platz zwei ist bei den Mädchen die Verwaltungsassistentin und bei den Jungen der Elektrotechniker.

Work-Life-Balance wird wichtiger
Den Jugendlichen ist laut Wirtschaftskammer Wien in den letzten Jahren der Ausgleich zwischen Arbeit und Privatleben wichtiger geworden. Obwohl das Problem der vielen unbekannten Lehrstellen ein Thema ist, fallen aber auch viele der offenen Stellen in die altbekannten Bereiche wie den Einzelhandel oder dem Tourismus – aufgrund der unattraktiven Arbeitszeiten.