Ärztin am Computer spricht mit Patienten
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Chronik

Ärztliche Hilfe für benachteiligte Jugendliche

Benachteiligten Jugendlichen eine Perspektive geben – das hat sich der Verein für „Training, Integration und Weiterbildung“ (T.I.W.) zum Ziel gesetzt. In Hernals können junge Menschen kostenlos ärztliche, psychologische und pädagogische Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Nachfrage ist groß.

Seit Anfang letzten Jahres betreibt das T.I.W.-Team aus rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gesundheitszentrum für benachteiligte Jugendliche – gemeinsam mit dem Krankenhaus Göttlicher Heiland. Der Verein arbeitet eng mit Betreuerinnen und Betreuern von Ausbilduns- und Lehrprogrammen zusammen. Die Nachfrage ist groß, man denkt über einen Ausbau des Angebots nach.

Sprung ins Berufsleben zu erleichtern

Allein dieses Jahr haben sich bereits über 1.400 Jugendliche beim Gesundheitszentrum TIW gemeldet, über die Hälfte davon befindet sich bereits in medizinischer oder psychologischer Behandlung. Die Beweggründe für einen Besuch beim Gesundheitszentrum haben sich laut der Allgemeinmedizinerin Kornelia Schwarz vor allem in letzter Zeit stark verändert. „Manche sagen schon, seit der Pandemie seien sie lustlos, sie sind konzentrationslos, sie schaffen es nicht aufzustehen, irgendwie macht das nicht so viel Spaß wie vorher.“

Gesundheitszentrum für benachteiligte Jugendliche

Durch die Auswirkungen der CoV-Pandemie waren die vergangenen Jahre für Jugendliche eine besondere Herausforderung. In Hernals können junge Menschen aus benachteiligten Verhältnissen nun kostenlos ärztliche, psychologische und pädagogische Unterstützung in Anspruch nehmen.

Dem Verein geht es aber nicht nur um gesundheitliche Probleme. Ziel sei auch, den 16- bis 24-Jährigen den Sprung ins Berufsleben zu erleichtern und dadurch in der Gesellschaft integriert zu sein, so Geschäftsführer Andreas Pollak: „Wir gehen vom ersten Tag an mit Jugendlichen in Wirtschaftsbetriebe, versuchen ihnen zu zeigen, was Arbeit heißt.“

Gratis und ohne E-Card

Die Anmeldung ist einfach: Man macht sich einen Termin mit einem Coach aus, dann wird ein persönlicher Plan entwickelt. Das Angebot ist gratis und geht auch ganz ohne E-Card. Geldgeber des Projektes ist eine Schweizer Versicherung, die das Projekt jährlich mit einer halben Million Euro finanziert. Um die Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern, denkt der in Hernals ansässige Verein an Expansion. Im kommenden Jahr könnte ein neues Therapiezentrum dazukommen.