Politik

Russische „Landsleute“ kritisieren Plakate

Der Koordinationsrat der Organisation russische Landsleute in Österreich (KSORS) hat das „Auftauchen antirussischer Plakate mit inakzeptablem Inhalt“ verurteilt. Konkret wurde auf ein Plakat auf einem Gebäude der Angewandten in Wien hingewiesen. Es bezeichnet Russland als „terroristischen Staat“.

„Diese Plakate sind beleidigend, sie zielen auf das Schüren von Zwietracht zwischen Nationen in der österreichischen Gesellschaft ab und zerstören grundsätzlich jeden Versuch des Austauschs und des Dialogs“, schrieb der lose Dachverband, der traditionell in engem Kontakt mit der russischen Botschaft in Österreich steht, auf Facebook.

Widerspricht „Prinzipien der universitären Neutralität“

Dass ein solches Plakat auf dem Gebäude einer österreichischen Universität hinge, sei besonders traurig zu beobachten. Das widerspreche „Prinzipien der universitären Neutralität, Unparteilichkeit und Apolitismus“, hieß es ohne weitere Erläuterungen. Die Erklärung war mit einem Foto eines Gebäudes der Universität für angewandte Kunst mit dem Plakat „Russia is a terrorist state“ („Russland ist ein terroristischer Staat“) illustriert.

Unklar blieb, weshalb die „Landsleute“ ausgerechnet jetzt protestierten – die scharfe Kritik am russischen Vorgehen gegen die Ukraine hängt seit vielen Wochen auf dem Universitätsgebäude im dritten Wiener Gemeindebezirk.

Ukrainische Präsentation beschmiert

Prorussische Positionen wurden vergangene Woche aber auch anders artikuliert: Unbekannte beschmierten in der Nacht auf den 20. Oktober eine ukrainische Installation am Wiener Platz der Menschenrechte im siebenten Bezirk. Die Aktion unbekannter Personen sorgte für ukrainische Kritik, unter anderem von Botschafter Wassyl Chymynez.

Die von ukrainischen Ministerien konzipierte Installation im öffentlichen Raum, die ein österreichisches Publikum mit wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der Ukraine bekannt machen sollte, wurde mit den Symbolen der russischen „Spezialoperation“ „V“ und „Z“ beschmiert.

Hinterlassen wurde aber auch eine Beschimpfung des vom KGB ermordeten Nationalistenführers Stepan Bandera (1909-1959), von dem in der Präsentation keine Rede gewesen war. Der Vorfall sei amtsbekannt, das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung sei in Kenntnis, kommentierte am Wochenende ein Polizeisprecher.