Das neue Buch umfasst 71 Kurzgeschichten, die im Kern alle wahr sind, erzählt Patrick Budgen. Kennengelernt haben sich der ORF-Moderator und der Leiter der Zentralen Kundenservicestelle der Bestattung Wien, Peter Holeczek, bei Dreharbeiten. „Der Peter hat mir dabei die unglaublichsten Geschichten erzählt, die sich rund um Trauerfeiern und Begräbnisse abspielen. Da habe ich gewusst, da müssen wir irgendwann einmal ein Buch daraus machen“, sagt Budgen.
Eine der Geschichten erzählt die geplante Trauerfeier eines verstorbenen Opernsängers. Der Musiker war stark übergewichtig und musste deshalb in einem Sarg in Übergröße beerdigt werden, der im Branchen-Jargon „Big Mac“ genannt wird. Die sterblichen Überreste hätten eigentlich im Foyer der Staatsoper aufgebahrt werden sollen, doch der Sarg war schlicht zu breit für die Eingangstür. „Die Feierlichkeiten haben daraufhin am Friedhof stattgefunden“, erklärt Peter Holeczek.
Veranstaltungshinweis:
Zu Allerheiligen, am 1. November, lesen Patrick Budgen und Peter Holeczek aus „Schluss – mit lustig!“ im Bestattungsmuseum am Zentralfriedhof. Die Lesungen finden um 11.00, 13.00 und 15.00 statt. Der Eintritt ist frei, Anmeldung erbeten.
Doppeldeutige Kranzschleife
Auch über diverse skurrile Grabbeigaben und Blumenkränze gibt es viele Geschichten zu erzählen. „Eine Witwe hatte für ihren Mann einen großen Kranz aus roten Rosen bestellt. Als die Arrangeure bei der Trauerfeier die Schleifen ausrollten, brach plötzlich Gelächter im Saal aus“, schildert Peter Holeczek der seit fast 30 Jahren bei der Bestattung Wien arbeitet. „Als die Witwe den Schriftzug sah, den sie ausgewählt hatte, wurde ihr schnell klar, warum. Auf der einen Schleife stand ‚es war viel zu kurz‘ und auf der anderen ‚Dein Spazi‘. Sie hat es schließlich mit Humor genommen“, so Holeczek.
Neues Buch von Patrick Budgen
„Wien heute“-Moderator Patrick Budgen hat für sein neues Werk „Schluss mit lustig“ 71 wahre Begräbnisgeschichten gesammelt. Die Buchpräsentation fand am Donnerstag auf dem Wiener Zentralfriedhof statt.
Der Tod muss ein Wiener sein
Das Buch „Schluss – mit lustig!“ will sich dem ernsten Thema Tod mit einem Augenzwinkern nähern und versucht ihm den Schrecken zu nehmen.
Buchhinweis
„Schluss – mit lustig!“, 192 Seiten, Verlag edition a
„Es war für mich wahnsinnig schön zu sehen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bestattung ihren Humor nicht begraben haben und es auch am Ende des Lebens ordentlich menschelt“, erzählt Patrick Budgen der für das Buch auch bei privaten Wiener Bestattungsfirmen recherchiert hat. „Ich denke, spätestens nach diesem Buch ist klar: Der Tod muss tatsächlich ein Wiener sein“, so Budgen.
Fanartikel für die Bestattung
Nicht nur die Geschichten der Bestatterinnen und Bestatter sind mitunter lustig. Auch das Unternehmen versucht das Thema Tod mit Humor zu nehmen, erzählt Geschäftsführer Jürgen Sild. „Der Ursprungsspruch war eigentlich ‚Rauchen sichert Arbeitsplätze‘. Daraus sind ein paar Mutationen entstanden, zuletzt auch in der Coronakrise: ‚Corona leugnen sichert Arbeitsplätze‘ und der allerletzte Spruch mit einem Eiskratzer war ‚Mit uns kratzen sie besser ab‘ – der ist schon ausverkauft.“