Zimmer im neuen Magdas-Hotel
ORF
ORF
Soziales

Magdas-Hotel in Priesterwohnhaus eröffnet

Das Magdas-Hotel der Caritas ist am Donnerstag an einem neuen Standort offiziell neu eröffnet worden. Es befindet sich nun in einem einstigen Priesterwohnhaus in Wien-Landstraße. Das Hotel bietet unter anderem Menschen mit Fluchterfahrung einen Ausbildungsplatz.

2015 eröffnete das Magdas-Hotel zunächst im Wiener Prater seine Türen, seitdem zählte man laut Caritas 220.000 Gäste. Das Hotel war dort als Pop-up geplant, weswegen es nun in die Ungargasse in den dritten Bezirk umzog.

Das neue, bereits seit Mitte Oktober Gäste empfangende Hotel wartet mit 85 Zimmern, zwei Veranstaltungsräumen, einem Lokal sowie Schani- und Gastgarten auf. Nachhaltig gibt man sich etwa mit der Wiederverwertung von vorhandenen Möbeln, der Installation von Erdwärmesonden und Photovoltaikanlagen sowie dem Anlegen eines Gartens anstatt von Parkplätzen. Erhalten wurde auch eine Kapelle im sechsten Stock.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Gang zu Zimmern im neuen Magdas-Hotel
ORF
In dem neuen Hotel gibt es 85 Zimmer
Erhaltene Kapelle im neuen Magdas-Hotel
ORF
Die Kapelle im sechsten Stock blieb erhalten
Neues Magdas-Hotel von außen
ORF
Zimmer im neuen Magdas-Hotel
ORF

Umbau kostete neun Millionen Euro

„Unser Haus finanziert sich selber“, betont Geschäftsführerin Gabriela Sonnleitner im Interview mit „Wien heute“. „Wir sind ein Social Business und verdienen, was wir zum Betreiben dieses Hauses brauchen.“ Für die Finanzierung der Umbaukosten von neun Millionen Euro habe man einen Social-Business-Kredit bekommen.

Das Hotel beweise „dass wirtschaftliches Tun und soziales Handeln kein Widerspruch sind“, so der geschäftsführende Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, in einer Aussendung. „Bei all unseren magdas Projekten geht es darum, langzeitarbeitslosen Personen, Menschen mit Behinderung oder etwa Migrant*innen und Geflüchteten, aber etwa auch Haftentlassenen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, wurde Schwertner zitiert.

Neues Magdas-Hotel in Priesterwohnhaus

Das Magdas-Hotel der Caritas ist an einem neuen Standort offiziell neu eröffnet worden. Es befindet sich nun in einem einstigen Priesterwohnhaus in Wien-Landstraße. Das Hotel bietet unter anderem Menschen mit Fluchterfahrung einen Ausbildungsplatz.

Kopf: „Beitrag zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels“

Rund zwei Drittel der 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses kamen als Flüchtlinge ins Land. Chef der Rezeption etwa ist Ziad Rabeh, er flüchtete 2015 aus Syrien. Insgesamt starteten laut Sonnleitner bisher über 80 Menschen mit Fluchthintergrund in dem Hotel ihre Karriere in Österreich. Sie überlegt bereits, noch weitere Magdas-Hotels in anderen europäischen Städten zu betreiben.

Das Magdas-Hotel gilt inzwischen für den Arbeitsmarkt und den Tourismus als Vorzeigemodell. „Dieses Hotel beweist, die Integration von Geflüchteten auch im Tourismus macht Sinn“, sagt AMS-Chef Johannes Kopf. Es sei auch ökonomisch sinnvoll: „Und in dem Sinne leistet dieses Projekt einen aus meiner Sicht wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels in Wien.“