Park der Klinik Floridsdorf
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Politik

RH: Klinik Floridsdorf könnte 1,266 Mrd. kosten

Der Bau der Klinik Floridsdorf könnte bis zu 1,266 Mrd. Euro kosten. Das hat der Rechnungshof in einem Follow-Up-Bericht zum Megaspital vorgerechnet. Dies entspricht ziemlich genau jener Summe (1,262 Mrd. Euro, Anm.), die die Stadt zuletzt genannt hat.

Das Krankenhaus nahm im Sommer 2019 den Betrieb auf. Ursprünglich war die Eröffnung für 2016 geplant gewesen. Die Kosten wurden um mehr als ein Viertel überschritten. Einst waren 1,005 Mrd. Euro für die Errichtung des Baus veranschlagt worden. Nun wird das Spital laut RH voraussichtlich 1,263 Mrd. Euro kosten. Mit Stand Dezember 2021 waren laut dem Bericht 1,258 Mrd. Euro bereits abgerechnet bzw. ausbezahlt worden. Infolge von drei noch anhängigen Gerichtsverfahren könnte sich dieses Ergebnis noch auf bis zu 1,266 Mrd. Euro erhöhen.

Hintergründe für Budgetexplosion

Der Rechnungshof verwies in dem Bericht auf die Hintergründe der Budgetexplosion: „Die Kostensteigerung war die Folge von Störungen beim Bauablauf, der nicht ausschreibungsreifen Planung und Leistungsabweichungen.“ Immerhin wurde der Stadt zugestanden, dass der 2018 veröffentlichte RH-Bericht nicht folgenlos geblieben war. Der Gesundheitsverbund habe die Bauherrenrolle nach Vorliegen des Prüfergebnisses „aktiver“ wahrgenommen.

Bauzaun beim Krankenhaus Nord. Aufgenommen am 24.7.2018
APA/Hans Klaus Techt
Die Kosten für den Bauzaun konnten auf fünf Prozent der Ursprungsforderung gesenkt werden

Happy End bei Bauzaun

So sei etwa die Programmorganisation für den Bau sowie für die Inbetriebnahme der Klinik adaptiert worden. Auch habe man die Mehrkostenforderungen der Auftragnehmer verstärkt geprüft. Dabei seien auch Rückforderungsansprüche gestellt worden. Ein Happy End gibt es unter anderem beim Bauzaun zu vermelden.

Der Gesundheitsverbund prüfte wie vom RH empfohlen diese Position. Letztendlich zahlte man für den Zaun 41.000 Euro. Der Auftragnehmer hatte 839.000 Euro verlangt. Der Betrag konnte somit auf fünf Prozent der ursprünglichen Summe reduziert werden, wurde betont.

Empfehlungen zum Großteil umgesetzt

Die Empfehlungen des Rechnungshofs wurden laut RH nicht alle, aber zumindest zum Großteil umgesetzt. „Die aufbau- und ablauforganisatorische Neukonzeption der Bauherrnorganisation sowie die Gründung der Wiener Gesundheitsverbund Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH bildeten die Voraussetzungen für den Aufbau von eigenem Know-how“, verwies man auf vorgenommene Strukturänderungen in der städtischen Spitalsverwaltung.

Die Umsetzung selbst sei jedoch mangels Personalaufbaus und „damit begründeter fehlender interner Expertise“ noch nicht abgeschlossen. Insbesondere aufgrund der Covid-19-Pandemie und der Situation am Arbeitsmarkt fehle noch ausreichend Personal für die Wahrnehmung der Bauherrnaufgaben bei der Abwicklung künftiger Bauvorhaben, stellte der RH fest.