Hebamme untersucht eine schwangere Frau
APA/dpa/Fredrik von Erichsen
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Gesundheit

Zahl der Kassenhebammen verdoppelt

Wien bekommt mehr als doppelt so viele Hebammen mit Kassenvertrag als bisher. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Gesamtvertrags der Sozialversicherung mit dem Hebammengremium. Das Hebammengremium spricht von einem Meilenstein.

Hebammen mit Kassenvertrag sind in Wien seit Jahren Mangelware – derzeit gibt es 26 Planstellen. Ab Jänner steigt diese Zahl auf 56. Bisher sei die Vergabe der Planstellen nie an die Zahl der Geburten angepasst gewesen, erklärt Marianne Mayer, Leiterin der Wiener Landesgeschäftsstelle des Hebammengremiuns. Das ändere sich nun: „Es ist durch die Anpassung der Geburten pro Bundesland neu berechnet worden, und da ist Wien der große Gewinner.“

Somit sollte es nun für Frauen in Wien einfacher werden, eine Kassenhebamme zu finden. Durch den neuen Gesamtvertrag habe zudem jede Frau einen Anspruch auf einen Besuch durch eine Hebamme in der Schwangerschaft, sagt Mayer im Interview mit Radio Wien: „Das war bis jetzt nicht möglich. Das ist ein Meilenstein.“ Auch Telefonberatung wird möglich.

Bessere Bezahlung

Ab Jänner gibt es jedoch nicht nur mehr Planstellen sondern auch eine bessere Bezahlung für Hebammen. Die neuen Kassentarife kommen an die Hebammen-Gehälter im Krankenhaus heran. Mayer spricht von einem „sehr guten Paket“, es gebe etwa die Möglichkeit Planstellen zu teilen. Man hoffe, dass nun sehr viele Hebammen einen Kassenvertrags übernehmen. Derzeit arbeiten zwei Drittel der Wiener Hebammen freiberuflich.

Noch kein Ergebnis gibt es unterdessen bei den Plänen für eine zentrale Vermittlung von Hebammen – also einer zentralen Anlaufstelle, über die Schwangere eine Hebamme vermittelt bekommen. Hier sei man noch in Gesprächen mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), so Mayer.