babyfüße
pixabay
pixabay
Chronik

Frühchen brauchen besondere Betreuung

Im Schnitt wird jedes zehnte Baby in Wien zu früh geboren. Im St. Josef-Krankenhaus in Hietzing, der größten Geburtsklinik in Österreich, kümmern sich Ärzte und Eltern gemeinsam um Frühchen.

Frühgeborene wiegen oft nicht mal ein Kilogramm und können bis zu drei Monate zu früh zur Welt kommen. Ihren unsanften Start ins Leben versucht man mit viel Liebe auszugleichen, sagt Brigitte Falli, die Leiterin der Pflege auf der Frühgeborenenstation, im Gespräch mit Radio Wien. Vergangenes Jahr kamen im St. Josef Krankenhaus in Hietzing über 4.100 Babys zur Welt, jedes zehnte kam zu früh. Das leichteste wog 950 Gramm.

Die Eltern werden Schritt für Schritt, aber jedenfalls so früh wie möglich in die Betreuung der Babys eingebunden. Primarius Roland Berger erklärt, im ersten Schritt gehe es darum, dass die Eltern so häufig wie möglich mit den Kindern kuscheln. Im Idealfall sollten sie damit in der ersten halben Stunde nach der Geburt beginnen. Danach erfolge die Einschulung der Eltern in die gesamte Pflege der Frühgeborenen: von der Ernährung über das Wickeln bis zum Umbetten der Kinder.

Beste Betreuung im Eltern-Kind-Zimmer

Der Vorteil für die Babys ist laut Falli, dass die Eltern keine Besucher sind sondern rund um die Uhr bei ihrem Kind sein können. Für die Frühchen sei das überlebenswichtig. Keine Pflege und keine Medizin könne die Eltern ersetzen. Die Liebe müsse von den Eltern kommen.

Für die medizinische Unterstützung ist das Krankenhaus zuständig. So muss ein Frühgeborenes am Anfang meist beatmet werden und braucht auch eine Magensonde. Alles, was medizinische Apparate betrifft, übernimmt die Pflegeperson, erklärt Falli. Aber auch hier werden die Eltern eingebunden, damit sie gut auf die Situation Zuhause vorbereitet sind. "Die meisten Eltern sind nach einiger Zeit so selbstständig, dass sie ihr Kind gut pflegen und auf seine Bedürfnisse jederzeit eingehen können, führt Tamara Novotny vom St. Josef Krankenhaus aus.

Entlassung hängt von Entwicklung ab

Entlassen werden Frühchen erst, wenn es ihre Entwicklung zulässt. Laut Roland Berger müssen sie eine stabile Herz- und Atemfrequenz haben, die Temperatur halten und selbstständig trinken können.