Mit dem On-the-Edge-Festival präsentiert das WUK zum dritten Mal zeitgenössischen Zirkus. Die Besucherinnen und Besucher können am 19. November Artistik bewundern – wenn Sandra Hanschitz in einem großen Reifen tanzt. Dem Tänzer Viktor Cernicky dienen am 20. und 21. November gar 22 Konferenzstühle als Mittel, um die „unendliche Konstruktion, Dekonstruktion und Rekonstruktion des Universums“ darzustellen.
Feministischer Zirkus lädt zum Diskurs
Nur den eigenen Körper braucht das Duo Verena Schneider und Charlotte Le May. Bei ihren Auftritten am 24. und 26. November treffen Akrobatik, Tanz und Text zusammen. Sie zeichnen auch für „Handstand Memories“, einen der im Foyer gezeigten Kurzfilme, verantwortlich, auch „Schlangenmensch“ Elodie Guezou und Luftartistin Chloe Moglia steuern Filme bei.
Beim Vernetzungs- und Diskursformat „coffee & circus“ der Initiative feministischer Zirkus soll am Sonntag schließlich unter anderem beantwortet werden, wer in der Zirkusszene sichtbar wird.
Mehr Förderung für Zirkuskunst gefordert
Wie groß die Zirkusszene in Österreich ist, lässt sich laut Ulrike Kuner, Geschäftsführerin der IG Freie Theaterarbeit, schwer einschätzen. Sie befinde sich noch im Aufbau, viele Artistinnen und Artisten stünden „an der Schwelle zur Professionalität“. Auf der eigenen Website zähle man 128 Einträge von Zirkuskünstlern, -kollektiven und -akteurinnen.
Veranstaltungshinweis:
Experimentelles Zirkusfestival „On the Edge“, bis 26. November im WUK Wien
Als größte Baustellen hob die Interessensgemeinschaft, die im Rahmen einer Umfrage 33 Fragebögen auswertete, die finanzielle Lage der Artistinnen und Artisten und mangelnde Verfügbarkeit von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie von Probe- und Spielorten in Österreich hervor. Der Szene fehle es an Geld und Ressourcen.
Die Interessensgemeinschaft fordert deshalb die Aufnahme der Kunstform in die Projekt- sowie Jahresförderung für darstellende Kunst. Zusätzlich brauche es auch Aus- und Fortbildungsprogramme. Viele Interessierte lassen sich in Frankreich oder Kanada ausbilden und würden nicht mehr zurückkommen, so Kuner.