Lastwagen von Transgourmet
ORF
ORF
Chronik

Geplantes Logistikzentrum sorgt für Protest

An der Westeinfahrt in Wien-Penzing ist die Errichtung eines großen Logistikzentrums für den Großhändler Transgourmet geplant. Laut Stadt ist das Projekt auf Schienen, doch es formiert sich Widerstand, unter anderem von der Penzinger ÖVP.

Fast fünf Hektar groß ist das Grundstück an der Westeinfahrt, etwas weniger als die Hälfte soll für das Logistikzentrum verbaut werden, wie der „Kurier“ als erstes berichtete. Geplant ist ein Bau mit 21.500 Quadratmetern. Laut Stadt handelt es sich bei der Fläche um eine ehemalige Großtankstelle und Autobahnraststätte, die „seit langem fast vollständig brach“ liege. Man baue nicht „auf der grünen Wiese“.

Beim Großhändler Transgourmet, der vor allem die Gastronomie beliefert, schwärmt man von der Lage an der Westautobahn, die die Belieferung von städtischen Kunden so leicht mache. Außerdem setze man voll auf ein E-Autoflotte und etwa Photovoltaik auf dem Dach. Vorgeschrieben sei auch eine Dachbegrünung, wie die Stadt betont.

Kritik unter anderem vön ÖVP

Kritische Stimmen wie die ÖVP Penzing sprechen jedoch von 300 Sattelschleppern am Tag, die dort einfahren würden, dazu kämen über 1.200 Fahrten mit kleineren LKW gen Stadt. Das Projekt ist laut MA 21 (Stadtteilplanung und Flächennutzung) jedenfalls auf Schiene. Ökologische Bedenken hat man dort nicht, die industriell gewerbliche Nutzung sei logisch.

Eigentümerinnen der Liegenschaft sind je zur Hälfte die Stadt Wien und die ASFINAG. Sie bleiben das auch, denn der Logistiker errichtet sein Gebäude als Baurecht und zahlt dafür Zins.

Transgourmet verteidigt Projekt

Bei Transgourmet verteidigt man das Projekt: Im Vorfeld zum aktuell laufenden Widmungsverfahren sei eine umfangreiche Umweltprüfung mit einem Schallgutachten, einem Emissionsgutachten sowie einem Lärmgutachten durchgeführt worden. Die Ergebnisse seien als Auflagen in den Baurechtsvertrag eingeflossen.

Auch in Sachen Verkehr versucht man zu beruhigen: „Der Anlieferverkehr seitens der Lieferanten wird mit 75 Lkw von Montag bis Freitag, 40 am Samstag und 10 am Sonntag beziffert“, heißt es. Die eigene Auslieferung erfolge durch E-Lkw. Dabei würden wochentags 70 und am Samstag 35 Fahrzeuge Waren an die Kunden zustellen, die Sorgen der ÖVP könne man dementsprechend nicht nachvollziehen.