Besetzter Hörsaal
APA/Tobias Steinmaurer
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Chronik

Uni-Besetzung: Rektorat will Lösung

Die Besetzung des Hörsaals C1 am Wiener Uni Campus dauert bereits eineinhalb Wochen an. Gefordert wird von den Studierenden unter anderem mehr Geld für die Universitäten und eine radikale Verkehrswende. Das Rektorat will aber „zeitnah“ den Uni-Betrieb wieder herstellen.

Die Protestbewegung „Erde brennt“ besetzt nach wie vor den Hörsaal. Im Lauf des Vormittags trudeln immer mehr Studierende in der Aula vor dem besetzten Hörsaal ein. Einige haben die Nacht hier verbracht, die anderen verbringen den Tag oder einige Stunden hier. „Über die Lehrveranstaltungen am Tag wird es dann deutlich voller. Wir haben dann mehrere hundert Leute hier“, sagt der Geschichte-Student Tim gegenüber Ö1.

Die Lebensmittel bekommen die Studierenden zum Teil von Organisationen, die abgelaufenes Essen aus den Mistkübeln von Supermärkten holen, sagt Helene, die seit dem ersten Tag am Protest teilnimmt und schon in die Planung involviert war. Als Waschmöglichkeiten stehen die Toilettenanlagen im Gebäude zur Verfügung. Viele fahren auch regelmäßig nach Hause, um zu duschen und frische Wäsche zu holen.

„Wir sind gekommen, um zu bleiben“

Eine Arbeitsgruppe arbeitet die konkreten Forderungen der „Erde brennt"-Bewegung aus, besonders wichtig ist den Aktivistinnen und Aktivisten eine radikale Verkehrswende und die Hochschulfinanzierung. „Wir sind ja auch nicht gegen die Uni, wie viele das oft denken, sondern eigentlich für die Uni und fordern einfach, dass die Finanzierung, die momentan weit unter dem Level liegt, um den Status Quo zu erhalten, erhöht werden soll“, sagt Helene.

Derzeit laufen Gespräche mit dem Rektorat. Von der Politik gebe es bis dato aber noch keine Reaktion. Ein Ende der Proteste sei noch nicht geplant, sagt Helene. „Wir sind gekommen, um zu bleiben. Das Ziel ist natürlich, so lange wie möglich zu besetzen“, so Helene.

Rektor diskutierte mit Besetzern

Universität-Wien-Rektor Sebastian Schütze besuchte die Aktivistinnen und Aktivisten am Dienstagnachmittag, um mit ihnen zu diskutieren. „Das Angebot der Uni, die geteilten Anliegen weiter zu bearbeiten, ist grundsätzlich aufrecht“, heißt es von einer Sprecherin auf Anfrage. Das Rektorat habe aber auch dafür zu sorgen, dass „Studierende – insbesondere nach zwei Jahren Coronapandemie – am Lehrbetrieb vor Ort teilnehmen können. Es wird angestrebt, zeitnah einen uneingeschränkten Universitätsbetrieb wiederherzustellen“.