Besetzter Hörsaal
APA/Tobias Steinmaurer
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Chronik

Hörsaalbesetzer kündigen Abzug an

Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Gruppe „Erde brennt“ wollen nach knapp vier Wochen heute Abend die Besetzung des Hörsaals C1 an der Uni Wien beenden. Allerdings wollen sie davor noch einmal lautstark auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

Bei einer „Abzugsdemo“ will man noch einmal „gemeinsam laut sein und die Uni und die Politik an ihre Pflichten erinnern“, teilten die Klimaaktivistinnen und -aktivisten auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Der Protest sei mit dem Abzug aber noch nicht vorbei, hieß es weiter. „Ganz im Gegenteil: Der Protest hat gerade erst begonnen.“ Ab 18.00 Uhr soll demonstriert werden, der Zug führt von der Uni Wien zum Bildungsministerium auf dem Minoritenplatz.

Audimax-Besetzung an TU Wien

An der TU Wien wurde unterdessen am Montagvormittag mit dem Audimax der größte Hörsaal der Uni in Beschlag genommen. Damit will die Gruppe „TU.besetzt“ gegen die dreiwöchige Schließung der Uni ab Mitte Dezember demonstrieren. Diese Maßnahme wurde vom Rektorat als Reaktion auf die gestiegenen Heizkosten angekündigt, die trotz Budgeterhöhung nicht abgedeckt seien. Die Besetzerinnen und Besetzer sehen darin laut Aussendung „ein Zeichen fehlender Verantwortung seitens der Bundesregierung und des Rektorats“.

Studierende könnten sich deshalb in dieser Zeit an der Uni etwa nicht auf Prüfungen vorbereiten, Semesterarbeiten finalisieren oder die Räume für Austausch und Selbstorganisation nutzen, kurz nachdem diese schon durch die CoV-Pandemie lange nicht zugänglich gewesen seien. „Die Uni Schließung war eine Drohung seitens des Rektorats an das Ministerium, dabei werden Angehörige der TU Wien instrumentalisiert“, wird Besetzer Paul Guderian zitiert. Es finde eine Umwälzung der Probleme statt und der ohnehin große Leistungsdruck verstärke sich noch mehr.

Mehr kritische Lehre gefordert

Außerdem fordert „TU.besetzt“ mehr kritische und zukunftsorientierte Lehre. Gesellschaftlich relevanten Themen wie Queer-Feminismus, Klimakrise sowie Ethik seien zu wenig bis gar nicht in den Studienplänen vertreten. Prüfungen im Audimax wollen die Besetzer nicht blockieren – man wolle die Studierbarkeit möglichst wenig einschränken.