Zahlreiche Fans und Wegbegleiter hatten bereits seit 9.30 Uhr die Möglichkeit genutzt, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. „Sie waren eine Bereicherung unseres Lebens“ war da ebenso zu lesen wie „Ich durfte Sie 1x schminken!“ Altbundespräsident Heinz Fischer hinterließ ebenso einen Abschiedsgruß wie Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ).
„Grande Dame des Theaters, des Films, des Fernsehens“
Bei der Trauerfeier in der Karl-Borromäus-Kirche hob Kaup-Hasler vor etwa 250 Trauergästen hervor: „Christiane Hörbiger war eine Grande Dame des Theaters, des Films und auf ganz besondere Weise auch eine des Fernsehens.“ Sie würdigte die außergewöhnliche Ausstrahlung der Schauspielerin und erinnerte an Zuschreibungen, die Hörbiger ihr Leben lang begleitet haben: „Schauspiellegende, Vollblutschauspielerin, Königin der darstellenden Kunst, Publikumsliebling …“
Ihr persönlich bleibe besonders „ihre Grandezza, ihr würdevolles Auftreten und ihre Schönheit bis ins hohe Alter“ in Erinnerung. Als Tochter von Paula Wessely und Attila Hörbiger in eine so prominente Künstlerdynastie hineingeboren zu sein, sei „ein Privileg, sicher aber auch eine Bürde“ gewesen, sagte die Stadträtin.
Das bestätigte auch der Produzent Markus Trebitsch in seinen Abschiedsworten: „Ich kann Ihnen sagen, ihr gesamtes Leben war nicht einfach und hatte wenig mit den Blitzlichtergewittern bei Filmpremieren zu tun“, erzählte er. Er erinnerte sich an ihre erste Begegnung 2003 anlässlich des ARD-Filmes „Alpenglühen“, dem im Laufe von 15 Jahren weitere neun Produktionen gefolgt seien. Mit dem Begriff „Grande Dame“ habe Hörbiger allerdings stets ihre Schwierigkeiten gehabt, merkte Trebitsch an und verabschiedete sich unter Tränen von der großen Künstlerin und vertrauten Freundin: „Es war eine große Freude, Dich kennengelernt zu haben.“
Ehrengrab an der Seite von Renate Holm
Nachdem Dompfarrer Toni Faber darüber spekuliert hatte, ob Christiane Hörbiger, die nun im Himmel (wo keineswegs Friedhofsruhe herrsche) „an einem ganz großen Schauspiel“ teilnehmen könne, dort oben auch Pointen setzen werde, die die Engel in die Hände klatschen lassen, ergriff Hörbigers Sohn Sascha Bigler das Wort.
Anstelle von Abschiedsworten („Ich bin heute schmähstad“) gab es aber eine überraschende Aufforderung zur Mitwirkung: Hörbigers Enkel, sein Sohn Luca, feiere just heute seinen 18. Geburtstag, weswegen er – „obwohl ihm das sicher furchtbar peinlich ist“ – die Anwesenden um ein gemeinsames „Happy Birthday“ bitte – was es zu Orgelbegleitung auch gab.
Unter den Klängen zu „I did it my way“ zog die Trauergemeinde, unter der sich auch die Schwestern Maresa Hörbiger und Elisabeth Orth, der Neffe Cornelius Obonya und die Nichte Mavie Hörbiger befanden, aus der Kirche aus – begleitet von einem letzten Schlussapplaus der Anwesenden. Anschließend wurde Christiane Hörbiger in einem Ehrengrab an der Seite von Kammersängerin Renate Holm beigesetzt.
Statt Kranzspenden Spenden an MedUni Wien erbeten
Es ist auch möglich, der zum TV-Liebling avancierten Tochter aus der Wiener Schauspielerdynastie Hörbiger-Wessely online in einem offiziellen Kondolenzbuch die letzte Ehre zu erweisen.
Spenden an MedUni Wien
IBAN: AT46 2011 1404 1007 0714
BIC: GIBAATWWXXX
Die Trauerfamilie bittet von Blumen und Kranzspenden Abstand zu nehmen und den hierfür gedachten Betrag an das Eric Kandel Institut, Zentrum für präzisionsmedizinische Forschung der Medizinischen Universität Wien, zu spenden. Die stets elegant aufgetretene Schauspielerin hatte am 13. Oktober ihren 84. Geburtstag gefeiert, wenige Wochen später verstarb Hörbiger in ihrer Heimatstadt Wien.