Die Aktivisten hatten Kleber und Transparente bei sich, die Aktion war vermutlich während der Pause geplant. Zwei Demonstranten befanden sich laut Irina Steirer, Sprecherin der Wiener Polizei, bereits im Saal. „Beamte des Landesamts für Verfassungsschutz und der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst haben die Aktivisten wiedererkannt. Es handelt sich bei den Störaktionen oft um dieselben Personen“, so Steirer gegenüber Radio Wien.
Bei den sechs Aktivisten handelt es sich um zwei Männer und vier Frauen, die österreichischen und deutschen Staatsbürger sind zwischen 26 und 67 Jahre alt. Es gab verwaltungsrechtliche Anzeigen. Die Polizei hatte bereits im Vorfeld des Neujahrskonzerts Störaktionen befürchtet und deshalb die Schutzmaßnahmen erhöht.
„Letzte Generation“ als Urheber
Die Organisation „Letzte Generation“ bekannte sich in einer Aussendung als Urheber. Man habe geplant, im Goldenen Saal Alarm zu schlagen und den versammelten Politikerinnen und Politikern ein Banner mit der Aufschrift „Zwei Jahre noch“ als Appell an sofortiges Handeln vorzuhalten, hieß es.
Die „Letzte Generation“ fordert in der Aussendung, dass „in zwei Jahren spätestens der Ausstoß von Klimagasen schnell und drastisch fallen muss“. Man verweist auf einen Bericht des Weltklimarats, wonach bis 2025 „eine weltumspannende Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes“ drohe, wenn der Ausstoß nicht reduziert werde. 2022 seien „alle Emissionsrekorde gebrochen“ worden, hieß es.
Die Wiener Philharmoniker bedankten sich in einem Statement bei den Sicherheitsbehörden „für ihren großartigen Einsatz“: „Durch ihr Einschreiten konnten 6 Aktivist*innen ausfindig gemacht und dadurch eine Störung des Konzerts, das für Verbundenheit, Hoffnung und Frieden steht, verhindert werden.“ Gegenüber der APA betonte man, dass man selbstredend die Ziele des Klimaschutzes teile. Zugleich wäre das Neujahrskonzert jedoch der falsche Ort für einen Protest gewesen.