Ein Schwan am Seziertisch
AGES/Felice Drott
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Tiere

Vogelgrippe: Wien ist Hochrisikogebiet

Wien ist seit dieser Woche zum Hochrisikogebiet in Sachen Vogelgrippe geworden – denn Ende Dezember ist das Virus bei einem toten Schwan nachgewiesen worden. Wiens Geflügelhalter müssen ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.

Der tote Schwan wurde im Bereich eines Restaurants an der Alten Donau beim Laberlweg in der Donaustadt gegenüber des Strandbads Gänsehäufel entdeckt. Das H5N1-Virus, mit dem er infiziert war, gilt laut AGES bei Tieren als sehr krankmachend. Die Vogelgrippe habe Europa im vergangenen Jahr so heftig getroffen wie nie zuvor, heißt es bei der Behörde. Seit dem Fund mehren sich die Fälle bei Wildvögeln in Wien und Niederösterreich, deshalb wurde Wien nun zum Hochrisikogebiet erklärt.

Stallpflicht bei mehr als 50 Tieren

Von der Einstufung sind von den rund 420 Geflügelhaltern in Wien jene betroffen, die mehr als 50 Tiere haben. Das gilt sowohl für Betriebe als auch Hobbyhaltungen. Für diese Tiere gilt dann Stallpflicht, so die Leiterin des Veterinäramtes, Ruth Jilak. „Sie dürfen nur einen Auslauf benützen, der von oben abgedeckt ist, sodass es zu keiner Übertragung auf das Hausgeflügel kommen kann“, sagt sie im Radio-Wien-Interview.

Ein Schwan am Seziertisch
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Wildlebende Wasservögel sind das natürliche Erregerreservoir des Virus

Denn die Infektion erfolgt oft durch den Kot überfliegender Wildvögel. Grundsätzlich wird das Virus mit Kot, Speichel und Tränenflüssigkeit ausgeschieden. Bei starker Staubentwicklung ist auch eine indirekte Ansteckung über Luft möglich. Wer mehr als 350 Tiere hält, muss bereits seit einem Jahr für Schutz vor solchen Übertragungen von oben sorgen. In Wien sind das zwei Betriebe. Ende 2021 waren in Wien insgesamt 4.426 Geflügel-Nutztiere gemeldet.

Vogelgrippe: Wien ist Hochrisikogebiet

Wien ist seit dieser Woche zum Hochrisikogebiet in Sachen Vogelgrippe geworden – denn Ende Dezember ist das Virus bei einem toten Schwan nachgewiesen worden. Wiens Geflügelhalter müssen ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen. Die Tiere müssen in den Stall oder zumindest einen überdachten Auslauf haben – wenn es mehr als 50 Hühner sind.

Übertragung auf Menschen selten

Alle Geflügelarten, aber auch viele Zier- und Wildvogelarten sind empfänglich für die auch Geflügelpest genannte Vogelgrippe. Wildlebende Wasservögel sind das natürliche Erregerreservoir. Tote Wildvögel sollen daher nicht berührt, sondern beim Tierservice der Stadt gemeldet werden. Menschen und andere Säugetiere wie Hunde können sich bei intensivem Kontakt mit infiziertem Geflügel ebenfalls infizieren. In Österreich ist eine Übertragung auf Menschen bis jetzt nicht dokumentiert. Eine Übertragung durch Lebensmittel ist nicht möglich.