Chronik

Wissenschaftler bei Klimaaktion auf Praterstern

Die Klimaproteste der Letzten Generation gehen weiter: Am Dienstag ist der Praterstern blockiert worden, indem sämtliche Zufahrten gesperrt worden sind. Unterstützung bekamen die Aktivisten dabei von rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Gegen 8.15 Uhr startete die Aktion, die laut der Letzten Generation den größten Kreisverkehr Österreichs vorübergehend in eine Fußgängerzone verwandelte. Die Aktivisten begannen sich auf die Zebrastreifen zu kleben bzw. zu setzen. Gemeinsam mit den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen verschiedener Universitäten stellten sie der Regierung die Frage: „Wo ist euer Klimaplan?“

Solidarisch mit gewaltfreien Protesten

„Ja zu Tempo 100 auf Autobahnen, nein zu Fracking in Österreich“, so der Tenor der Protestierenden. Jetzt werde mit zivilem Widerstand als „Feueralarm“ reagiert, auch wenn dieser lästig sei. Laut den Forschern, unter ihnen der Wissenschaftler des Jahres 2022, Franz Essl, sei die Bundesregierung derzeit nicht in der Lage, internationale Verpflichtungen und eigene Zielsetzungen zum Klimaschutz einzuhalten. Deshalb solidarisiere sich die Gruppe aus verschiedenen Disziplinen sowohl mit den Forderungen als auch mit dem gewaltfreien Protest der Letzten Generation.

Zu Beginn sei er auch skeptisch und ablehnend gewesen, erklärte der Professor für Klimapolitik an der Wiener Universität für Bodenkultur, Reinhard Steurer, vor der versammelten Presse. Aber er habe dann festgestellt, dass diese Form der Proteste eine Bereicherung für den öffentlichen Diskurs sei.

Fotostrecke mit 8 Bildern

Polizisten stehen neben auf der Straße sitzenden Klimaaktivisten
ORF
Polizisten stehen neben auf der Straße sitzenden Klimaaktivisten
ORF
Polizisten stehen neben auf der Straße sitzenden Klimaaktivisten
ORF
Klimaaktivisten der Organisation „Letzte Generation“ liegen aauf der Straße, darüber steht ein Polizist
APA/Georg Hochmuth
Polizisten räumen Straße und tragen Klimaaktivisten weg
APA/Georg Hochmuth
Klimaaktivisten der Organisation „Letzte Generation“ werden von Polizisten weggetragen
APA/Georg Hochmuth
Hände von Klimaaktivisten kleben am Boden, Polizistenhände in Gummihandschuhen tragen Lösungsmittel auf
APA/Georg Hochmuth
Viele Wissenschaftler und  am Mikro Reinhard Steurer von der Uni für Bodenkultur
ORF

Die Polizei reagierte auf die Aktion der Klimaaktivisten auf dem Kreisverkehr mit einem Großaufgebot samt Hubschrauber – 18 Festnahmen war laut einem Sprecher der „Letzten Generation“ die Folge. Festgenommen wurde so auch Martha Krumpeck, Mitbegründerin der Organisation, sie musste bereits eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten, die ihr für wiederholte Verkehrsblockaden auferlegt wurde. Am Abend wurden alle Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

Wissenschafter solidarisch mit „Klimaklebern“

Die Klimaproteste der Letzten Generation gehen weiter: Heute ist der Praterstern blockiert worden, indem sämtliche Zufahrten gesperrt worden sind. Unterstützung bekamen die Aktivisten dabei von rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Verkehrsbehinderungen im Frühverkehr

„Wir sind mit verstärkter Kräftezahl im Einsatz, um die Behinderungen so schnell wie möglich zu beenden“, twitterte die Wiener Polizei. Die Aktion hatte laut Radio-Wien-Verkehrsinformation erhebliche Auswirkungen auf den Frühverkehr. Bereits zuvor hatte es auf der Südosttangente (A23) einen Unfall beim Knoten Prater gegeben, wodurch sich ein Rückstau bis Vösendorf auf der Südautobahn (A2) und bis zum Flughafen auf der Ostautobahn (A4) bildete. Zudem hatte um 7.40 Uhr ein Brandmelder durch eine technische Fehlfunktion im Tunnel Kaisermühlen Alarm ausgelöst, der daraufhin für etwas weniger als eine Stunde gesperrt wurde. Entsprechend waren die Auswirkungen auf die Donauuferautobahn (A22).