Der Grund für die umfassende Sanierung war, dass das Parlamentsgebäude nach über 130 Jahren beinahe ununterbrochenen Betriebs am Ende seiner technischen Lebensdauer angelangt war. Um das Bauwerk zu bewahren und fit für die Zukunft zu machen, wurde 2014 die Sanierung des Gebäudes an der Wiener Ringstraße von den Parlamentsfraktionen einstimmig beschlossen.
Bis 2017 wurden umfassende vorbereitende Maßnahmen getroffen, das Ausweichquartier in der Hofburg und am Heldenplatz geschaffen und 2017 schließlich der komplette parlamentarische Betrieb abgesiedelt. 2018 begannen die Baumaßnahmen. Der Fertigstellungstermin musste mehrmals nach hinten gerückt werden.
Nun erstrahlt das Gebäude in neuem Glanz. Noch nicht endgültig geklärt ist, ob der 2014 gesetzlich festgelegte Kostenrahmen wirklich eingehalten wurde. Die Kosten für die Sanierung wurden damals mit 352,2 Mio. Euro, jene für die Interimslokation und die Übersiedlung mit 51,4 Mio. Euro – jeweils mit einer Reserve von 20 Prozent – festgelegt. Im November 2020 wurde diese auch aktiviert. Die Schlussabrechnung für das Gesamtprojekt erfolgt voraussichtlich mit Ende des Jahres 2023.
Am 14. und 15. Jänner kann sich jeder sein eigenes Bild vom renovierten Parlamentsgebäude machen – hier finden zwei Tage der offenen Tür statt. Im Zentrum steht das Demokratikum, ein 1.500 Quadratmeter großes Besucherzentrum. Es soll alles Wissenswerte zu Demokratie und Parlamentarismus vermitteln und auch dazu dienen, das Interesse der Menschen dafür zu fördern.