Das Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien.
ORF.at/Christian Öser
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Kultur

Mehr Besucher und Freifläche im MAK

Das MAK hat seine Besucherzahl im Vorjahr um 31 Prozent steigern können. Heuer taucht man unter anderem in virtuelle Welten ein und widmet „200 Jahre Lobmeyr“ eine Schau. Ab dem Frühsommer wird auch der MAK-Garten öffentlich zugänglich.

Mit drei zeitgleichen Ausstellungen – „Falten“, „Birke Gorm: dead stock“ und „Sonja Bäumel: entangled realtions – animated bodies“ – startet das MAK am 31. Jänner sein Jahresprogramm. Sanierungsprojekte laufen, „aber es ist schon sehr viel geschehen, was die Struktur unseres Hauses aktuell hält“, betonte MAK-Generaldirektorin Lilli Hollein bei einer Pressekonferenz.

Öffnung in den Stadtraum

Das MAK Wien und die MAK Expositur Geymüllerschlössel verzeichneten im abgelaufenen Jahr eine Gesamtbesucherzahl von 133.629, das ist ein Anstieg um 31 Prozent gegenüber 2021. Dies „liegt aber noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau“, sagte Hollein. Man sei positiv ins neue Jahr gestartet, die Schau „The Fest. Zwischen Repräsentation und Aufruhr“ laufe gut. Die Implementierung eines neuen Corporate Designs ist auf Schiene, eine „komplett neu aufgesetzte“ Website geht online. Als Schritt der Öffnung des MAK in den Stadtraum wird ab Frühsommer der MAK Garten zu Museumsöffnungszeiten offen zugänglich sein. Damit will man die Verbindung zum dritten Bezirk stärken und zudem einen Durchgang zur benachbarten Universität für angewandte Kunst Wien schaffen.

Installationsansicht girl anachronism, Vestjyllands Kunstpavillon, Dänemark
Jacob Friis-Holm Nielsen
Ab Ende Jänner ist die Schau „Birke Gorm: dead stock“ zu sehen

Die diesjährigen Themen sollen einen weiten Bogen über die unterschiedlichen im MAK vertretenen Themen und Sammlungsbereiche spannen. So beschäftigt sich „/image: Eine Reise in die Neue Virtualität“ (10. Mai bis 10. September) mit dem virtuellen Raum und lässt „in eine andere Welt eintauchen“. Das Sammeln von entsorgtem Material, eben dead stock, ist ein wesentlicher Teil von Birke Gorms Oeuvre, die damit skulptural arbeitet (bis 26. Juni zu sehen).

„Design-Geschichte in Glas“

Die MAK Ausstellungshalle steht vom 7. Juni bis 24. September im Zeichen von „200 Jahre Lobmeyr“. Die Schau dreht sich um die Geschichte der Wiener Firma und ist „zugleich eine Design-Geschichte in Glas“, sagte Hollein. Zum Jubiläumsjahr der Wiener Weltausstellung 1873 beleuchtet eine Sonderausstellung (28. Juni bis 22. Oktober im MAK Design Lab), wie damals ein Bild des Orients entworfen wurde.

„Fabric Of Community“ am Ende des Jahres (13. Dezember bis 28. April 2024) wirft einen Blick auf Textil und Keramik in der zeitgenössischen Kunst. Gertie Fröhlich, deren Einfluss auf die Wiener Avantgarde ein ganz wesentlicher war, zeigt das MAK (13. September bis 3. März 2024) als Gesamtkunstwerk. Mit der Präsentation im Kunstblättersaal und in der Direktion soll sich etwas ändern: „Fröhlich hat bisher nicht die Plattform bekommen, die sie sich verdient hat“, sagte Hollein.


Rosemarie Castoro, Selbstporträt, New York, 1970
The Estate of Rosemarie Castoro, Courtesy of Thaddaeus Ropac
Der neue Saal wird mit der Ausstellung zu Rosemarie Castroo eröffnet

Untergeschoß wird neu gestaltet

Das MAK Untergeschoß wurde teilweise neu gestaltet. Die Schausammlung Teppiche wird heuer überarbeitet und übersiedelt im nächsten Jahr in den bisherigen Raum für Wechselausstellungen, ihr bisheriger Standort in der MAK Säulenhalle wird zu MAK Contemporary. Eröffnet wird dieser umgewidmete Saal mit Land of Lashes (24. Mai bis 1. Oktober), der ersten Einzelausstellung der New Yorker Künstlerin Rosemarie Castroo in Österreich.