Alexander Bruckner, Vorstandsmitglied der ADA, und Tab Murphy, Drehbuchautor und Regisseur, bei einem Q&A zu seinem Film „Das Tal der letzten Krieger“.
Austrian Directors Association
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Kultur

Disney-Drehbuchautor bei Filmtreffen

Monatlich lädt der österreichische Regieverband zum „Directors Screening“. Diesmal zu Gast: Der oscarnominierte Drehbuchautor Tab Murphy, der an Disney-Klassikern wie „Tarzan“ oder „Bärenbrüder“ beteiligt war. Auch ein Workshop wurde organisiert.

In der Regel begrüßt der österreichische Regieverband (engl. Austrian Directors Association, kurz: ADA) für das „Directors Screening“ und die Workshops eher österreichische beziehungsweise europäische Filmschaffende. Alexander Bruckner, Vorstandsmitglied der ADA, war es dieses Mal jedoch wichtig, das Event ein bisschen internationaler aufzuziehen, jemanden „aus Hollywood zu uns zu holen“. Dabei fiel ihm sein Freund und Drehbuchautor Tab Murphy ein, den er 2017 kennenlernte und für das Event aus Los Angeles herholte.

„Wir schaffen es immer wieder, obwohl wir so ein kleines Land sind, mit unseren Filmen auch international aufzufallen und das ist beachtlich“, sagte Bruckner. „Wir als ADA wollen die Arme aufmachen, uns der Welt öffnen und sagen: ‚Kommt’s, lernen wir voneinander!‘“, meinte er weiter. Bei den Events und den Workshops steht der Austausch zwischen Filmschaffenden, Studierenden und Interessierten im Vordergrund.

Alexander Bruckner, Vorstandsmitglied der ADA, und Tab Murphy, Drehbuchautor und Regisseur, bei einem Q&A zu seinem Film „Das Tal der letzten Krieger“.
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Alexander Bruckner und Tab Murphy (rechts) im Filmhaus Kino am Spittelberg. Nach der Vorführung seines Films „Das Tal der letzten Krieger“ stellte sich Murphy noch den Fragen des Publikums.

Lernen von Disney-Drehbuchautor Tab Murphy

Disney-Klassiker wie „Der Glöckner von Notre Dame“, „Tarzan“, „Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ und „Bärenbrüder“ sind wohl den meisten bekannt. Für diese Filme hat Tab Murphy das Drehbuch geschrieben und war damit fast zehn Jahre lang für die Walt Disney Company tätig. „Die Disney-Filme zu machen, war wirklich cool und ein wichtiger Teil meiner Karriere. Sie werden nie aus der Mode kommen und schon jetzt einer ganz neuen Generation von Fans vorgestellt“, so Murphy im Interview mit wien.ORF.at.

Über den zweitägigen Workshop, den er am Wochenende in Wien leitete, sagte der Drehbuchautor: „Ich liebe es zu teilen, was ich über die Jahre gelernt habe. Die Gruppe war großartig.“ Una, Studentin der Theater-, Film- und Medienwissenschaft, nahm an dem Workshop teil und freute sich als Neuling in der Branche besonders über diesen Austausch. „Der Workshop war sehr interessant und persönlich. Es war toll, die Perspektive von jemandem zu hören, der viel geschafft hat und wie er es geschafft hat“, erklärte sie.

Am Montag wurde sein Film „Das Tal der letzten Krieger“ im Filmhaus Kino am Spittelberg gezeigt. Danach stellte sich Murphy, der bei dem Film auch Regie führte, den Fragen des Publikums und nahm sich Zeit für Gespräche, Autogramme und Bilder mit Fans. Am Tag danach ging es wieder zurück nach Los Angeles. Murphy hat sein Wien-Aufenthalt jedenfalls gefallen: „Ich ärgere mich jetzt, dass ich nicht schon seit Jahren hierherkomme. Ich liebe es!“

Tab Murphy nahm sich nach der Vorführung seines Films noch Zeit für Fans.
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Tab Murphy nahm sich nach der Vorführung seines Films noch Zeit für Fans.

Das Internationale nach Österreich holen

Nicht nur Bruckner versucht mehr Internationalität nach Österreich zu holen, auch die heuer neu gegründete „Vienna Film Incentive“ will das unterstützen. Hierbei will man einen höheren Anreiz für die Stadt Wien als Drehort schaffen, für nationale sowie internationale Produktionen. So sind ausschließlich Ausgaben, die in Wien getätigt werden, förderbar. Weitere Kriterien sind beispielsweise ein Minimum von zwei Drehtagen in der Stadt und die Beteiligung einer österreichischen Serviceproduktionsfirma.

Dieses Modell zeigte bereits Wirkung: Ab nächster Woche wird in Wien die HBO-Serie „The Palace“ mit Hollywoodstars Kate Winslet und Hugh Grant in Wien gedreht. Auch neue Filmstudios sollen Wien für internationale Produktionen interessanter machen.