Johann „Hansi“ Hölzel wurde am 19. Februar 1957 in Wien geboren. Mit 16 Jahren verließ er die Schule, während des Präsenzdienstes entdeckte er die Bassgitarre als sein Instrument. In Berlin startete Falco – der Künstlername ist durch den DDR-Skispringer Falko Weißpflog inspiriert – seine Karriere. Zurück in Wien gründete er Ende der 70er Jahre die Kommerzband Spinning Wheel, spielte aber auch beim Ersten Wiener Musiktheater (der späteren Hallucination Company) mit.
Höhepunkt mit „Rock Me Amadeus“
Falcos Aufstieg ist untrennbar mit dem Namen Drahdiwaberl verbunden. Falco steuerte dem Programm der Exzessrockband „Ganz Wien“ bei, ein Lied über das damals sehr lockere Verhältnis der Szene zu Drogen aller Art. Der Song fand sich auch auf der ersten Solo-LP des „Falken“, der 1981 erschienenen „Einzelhaft“, die zu einem Riesenerfolg wurde. Von der Singleauskopplung „Der Kommissar“ wurden sieben Millionen Tonträger weltweit verkauft.
Anlässlich des Todestages von Falco brachte Sony nun eine Neuauflage von „Einzelhaft“ heraus, auch auf Vinyl in einer Box mit zwei Bonus-Remix-LPs. Produzent Robert Ponger hat das Originalalbum remastert. Die De-luxe-Edition auf Doppel-CD beinhaltet ebenfalls seltene Songversionen und Remixes, aber auch einen Mitschnitt von Falcos allererstem Auftritt mit Liveband als Solokünstler vom 1. November 1982 in der Wiener Stadthalle.
1985 war Falco den Schuhen des Austropop endgültig entfleucht: Die LP „Falco 3“ und die Singles „Vienna Calling“ und „Jeanny“ wurden europaweit zum Verkaufsschlager, „Rock Me Amadeus“ stellte alles in den Schatten, was ein deutschsprachiger Musiker jemals zuvor erreicht hatte. Nach seinem Tod sollte der Exzentriker noch einmal ganz oben in den Charts stehen: mit der Single „Out of The Dark“ vom gleichnamigen postumen Album. 25 Jahre danach bringt Universal den Hit am 10. Februar als limitierte „Glow in the dark“-Vinyl-EP noch einmal heraus.
Virtuelle Duette auf dem Nova Rock
Thomas Rabitsch, langjähriger Weggefährte Falcos, inszeniert am 16. und 17. Februar in der Wiener Disco U4 und auf dem Nova Rock ein Tribute der Original Falco Band. Am 10. Juni werden Gäste wie Roman Gregory, Edita Malovcic, Skero und Tini Kainrath zum Abschluss des Festivals in Nickelsdorf Klassiker des „Falken“ intonieren – gemeinsam mit Falco, der auf dem Videoscreen immer wieder auftaucht, wie Rabitsch im Gespräch mit der APA berichtete. „Es sind virtuelle Duette, man hat das Gefühl, bei einem Falco-Konzert dabei zu sein.“ Fans aus ganz Europa werden erwartet, so Rabitsch.
Der Keyboarder und Produzent kannte Falco seit Jugendjahren, spielte in seiner Band und mit ihm auch in der Hallucination Company und bei Drahdiwaberl. „Davor hatten wir die Gruppe Apokalypse gegründet, die war so schlecht, dass wir nur einmal aufgetreten sind und die Band gleich wieder aufgelöst haben“, schmunzelte Rabitsch. Der Tod Falcos habe ihn natürlich sehr getroffen: „Das war das Ende einer Epoche. Ich habe nicht nur meinen stärksten Frontman verloren, sondern auch einen guten Freund. Am schönsten war es immer, mit ihm zu arbeiten, wenn er nüchtern war.“
Remember Falco!
Hans Hölzel alias Falco in Wien geboren, besuchte das Konservatorium und begann seine Musikerkarriere als Bassgitarrist. Zu seinem Künstlernamen ließ sich der Sänger vom DDR-Skispringer Falko Weißpflog inspirieren. Er ist der bisher einzige Österreicher, der Platz eins der US-Single-Hitparade belegt hat: Mit „Rock Me Amadeus“ schaffte Falco Anfang 1986 den Sprung an die Spitze der Charts. Wenige Tage vor seinem 41. Geburtstag kam der Musiker 1998 bei einem Verkehrsunfall in der Dominikanischen Republik ums Leben. Die Collage zeigt in dieser Hommage Videos aus unterschiedlichen Schaffensperioden.
Rabitsch, der das 1999 erschienene zweite postume Album „Verdammt wir leben noch“ fertigstellte, verwies auf die Fähigkeit Falcos, rappen und singen zu können. „Und da er auch Bassist war, hatte er ein starkes Rhythmusgefühl, er war sehr funkig. Das hat ihm beides geholfen.“
Falco als Graphic Novel und im Musical
Der Wiener Zeichner Arnulf Rödler geht in seiner neuen, simpel „Falco“ betitelten Graphic Novel wiederum den letzten 65 Minuten im Leben des legendären Musikers nach. „Beim Hölzel geht’s um die Selbstzerfleischung, um das Hadern mit einer Kunstfigur“, so Rödler.
Ein weiteres Highlight für Falco-Fans soll heuer noch von den Vereinigten Bühnen Wiens (VBW) präsentiert werden. Das Musical „Rock Me Amadeus“ soll noch heuer Premiere feiern. „Das Stück ist eine Hommage an den großen österreichischen Künstler, der bis heute aus der Popgeschichte nicht mehr wegzudenken ist“, sagte VBW-Musical-Intendant Christian Struppeck. Details sollen in den nächsten Wochen präsentiert werden.