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Gesundheit

Tunesische Pflegekräfte für Wiens Spitäler

Bis 2030 werden in Wien rund 9.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Ein Mödlinger Unternehmen versucht jetzt mit einem speziellen Geschäftsmodell Pflegekräfte aus Tunesien nach Wien zu holen. Der Bedarf an Pflegekräften ist hierzulande groß.

Nach einem positiven Screening direkt in Tunesien werden mögliche Kandidatinnen und Kandidaten sechs Monate lang auf das Leben in Wien vorbereitet. „In diesen sechs Monaten, gehen sie in unsere eigenen Sprachschulen vor Ort und lernen Deutsch. Die Kandidaten haben dann bei der Einreise ein B1-Sprachzertifikat, stehen aber auf einem Sprachniveau von B2. Die B2-Prüfung machen sie nach der Einreise in Österreich. Damit können sie gleich nach der Einreise schon in den Gesundheitseinrichtungen zu arbeiten beginnen.“, schildert Arno Krzywon von MEDBest.

Die Vinzenzgruppe mit fünf Spitälern hat sich dazu entschieden rund zwei Dutzend Bewerberinnen und Bewerber anzustellen. Bis die Beglaubigungsverfahren abgeschlossen sind, können sie aber nur eingeschränkt eingesetzt werden.

Pflegekräfte aus Tunesien in Wien

Eine Mödlinger Firma versucht Pflegekräfte aus Tunesien nach Wien zu holen. In Wien werden nämlich bis 2030 rund 9.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt.

„Baustein gegen Pflegekräftemangel“

„Während des Nostrifikationsverfahrens für eine Diplomierte Pflegekraft, kann diese bereits unter Anleitung und Aufsicht mit den Aufgabenbereichen einer Pflegefachassistenz im Krankenhaus eingesetzt werden.“, erklärt Elisabeth Jirsa vom Krankenhaus Göttliche Heiland. „Erst wenn das Verfahren vollständig abgeschlossen ist, dürfen diese Pflegekräfte als DGKP arbeiten – je schneller, desto besser.“

Auch aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker heißt es, dass ausländische Pflegekräfte ein wichtiger Baustein seien um dem Mangel in diesem Bereich entgegenzuwirken. Krzywon fordert Vereinfachungen bei den Behördenwegen.

Bessere Zusammenarbeit unter Behörden

„Wir haben sehr viele Doppeleinreichungen von Dokumenten. Gleiche Dokumente bei den gleichen Behörden. Hier könnten Prozesse definiert werden, wo die Behörden besser zusammenarbeiten. Aber natürlich auch im Bereich der Personalressourcen bei den unterschiedlichen Behörden, um solche Fälle, die wir dann einreichen, rascher und effizienter bearbeiten zu können.“ Da es sich um gesuchte Schlüsselarbeitskräfte handelt, ist die Aufenthalts-Genehmigung für die Tunesierinnen und Tunesier über die sogenannte „Rot-Weiß-Rot – Karte“ geregelt.