Das Theater in der Gumpendorfer Straße (TAG)
APA/Harald Schneider
APA/Harald Schneider
Kultur

Wieder mehr Publikum in Wiens Theatern

Nach Ende der diversen Lockdowns ist das Publikum nur zögerlich in die Wiener Theater zurückgekehrt: Die Rede war bereits von einer veritablen Krise. Diese schwierige Phase scheint nun weitgehend überwunden, die Auslastungszahlen sind wieder gestiegen.

Nun strahlt die Sonne über vielen Bühnen wieder. Die meisten Häuser verzeichnen regen Zulauf, wie etwa das Theater in der Josefstadt, wo derzeit u. a. der „Bockerer“ gespielt wird: „Wir sind jetzt glücklicherweise bei einer Auslastung von 80 Prozent. Das ist noch nicht so großartig wie vor der Pandemie, aber schon ziemlich gut und viel besser als im Vorjahr“, sagt Christiane Huemer-Strobele, Marketingdirektorin in der Josefstadt, gegenüber „Wien heute“.

Theaterauslastung gestiegen

Als das Publikum nach Ende der diversen CoV-Lockdowns nur zögerlich in die Theater zurückgekehrt war, galten 50 Prozent Auslastung als das neue „ausverkauft“. Mittlerweile scheint diese schwierige Phase weitgehend überwunden zu sein. Die Auslastungszahlen sind wieder vielversprechend gestiegen.

„Keine Theaterkrise spürbar“

Auf dem Spielplan des TAG steht derzeit „Höllenangst“ – die braucht man im Theateralltag nicht zu haben: „Es ist derzeit keine Theaterkrise spürbar. Das Jahr hat fantastisch für uns begonnen, wir stehen bei einer Auslastung von knapp unter 80 Prozent“, so Ferdinand Urbach, Geschäftsführer des Theaters TAG.

Das Ateliertheater stellt seine Bühne auch kreativem Nachwuchs zur Verfügung: „Es ist natürlich ein Auf und Ab nach all diesen turbulenten Zeiten, die wir gehabt haben. Unsere Burlesque-Abende sind eigentlich alle voll. Theaterstücke, bei denen man eingeladen ist, etwas Neues zu entdecken, das ist schon bedeutend schwieriger“, sagt Georg Hartmann, Direktor des Ateliertheaters. Auf Experimente wird bei den Vereinigten Bühnen verzichtet – hier liegt die Auslastung bei den Musicals „Rebecca“ und „Der Glöckner von Notre Dame“ bei fast 92 Prozent.

Künstlerinnen und Künstler im Ateliertheater
ORF
Die Burlesque-Abende im Ateliertheater sind wieder gut besucht

Ticketkaufverhalten hat sich geändert

Verändert hat sich das Ticketkaufverhalten: „Was es sicher gibt, ist eine allgemeine Teuerungskrise, und das merken wir auch an der Kassa. Viele können sich einen Theater- oder Kultur- oder Freizeitbesuch nicht mehr so oft oder gar nicht mehr leisten“, meint Urbach. „Das Kaufverhalten ist ein bisschen kurzfristiger geworden. Die Menschen entscheiden sich kurzfristiger für einen Theaterbesuch“, bestätigt auch Huemer-Strobele.

Das Publikum ist jedenfalls froh, zurück zu sein: „Endlich wieder in diesen schönen Räumlichkeiten zu sein, wir beide freuen uns sehr“, heißt es von Besucherinnen des Theaters in der Josefstadt. „In Pandemiezeiten haben wir uns an die Freiluft- und Sommertheater gehalten. Aber das ist jetzt der erste richtige Theaterbesuch seit Langem.“